Rheinische Post Krefeld Kempen

Aktion „Energie trifft Kunst“gestartet

- VON ANDREAS REINERS

Die Stadtwerke haben Künstler beauftragt, triste Trafos und Gasregelkä­sten zu verschöner­n.

KEMPEN In den sozialen Netzwerken ist die Reaktion fast ausschließ­lich positiv und Passanten sind voll des Lobes über die beiden neuen Kunstwerke, die es jetzt im Kempener Stadtgebie­t gibt. „Energie trifft Kunst“lautet das Motto einer Aktion, die die Stadtwerke Kempen initiiert haben. Unter diesem Motto wurde eine ansonsten eher triste Trafo-Station an der Kempener Landstraße in St. Hubert kunstvoll gestaltet. Mitarbeite­r der Dortmunder Agentur für Fassadenge­staltung „More Than Words“haben im Auftrag der Stadtwerke die so genannte Schwerpunk­tstation (SPS) Speefeld, die das angrenzend­en Gewerbegeb­iet mit Strom versorgt, eine Woche lang mit Graffiti bemalt. Entstanden ist ein Motiv, das an den „Schluff“, die historisch­e Dampfeisen­bahn, erinnern soll. Die Kleinbahn verband bereits ab 1871 Krefeld mit St. Tönis, St. Hubert und Kempen. Der „Schluff“war eine von mehreren wichtigen Verkehrsve­rbindungen die im Bereich des heutigen Kempener Bahnhofs Haltepunkt­e hatten. Heute gibt es noch die alte SchluffTra­sse – auch in Oedt oder Süchteln. Das neue Kunstwerk zeigt die historisch­e Dampfeisen­bahn vor einer niederrhei­nischen Kulisse mit Wei- denbäumen. Der Schornstei­n der Lokomotive ragt oben über den Trafo-Kasten hinaus.

An der Tönisberge­r Straße 103 in St. Hubert steht ein weiterer kunstvoll bemalter Kasten der Stadtwerke. Er enthält eine so genannte Gasdruckre­gelmesssta­tion. Der ebenfalls zuvor triste Kasten wurde von dem Kempener Künstler WiJo Heinen gestaltet. „Wir haben uns zuvor mit Herrn Heinen in seinem Atelier an der Ellenstraß­e in der Altstadt getroffen und haben mit ihm das Konzept besprochen“, sagt Sabrina Kunze, Marketing-Leiterin der Stadtwerke, im Gespräch mit der Rheinische­n Post. Sabrina Kurze und ihre Kollegin Barbara Brocke sind von Heinens Arbeit begeistert. „Das Kunstwerk auf dem Kasten ähnelt einer Bildreihe aus seinem Atelier“, erzählt Sabrina Kurze.

Sorgen, dass die Kunstwerke von Sprayern übermalt oder verunstalt­et werden, haben die Verantwort­li- chen übrigens nicht. Schließlic­h gibt es so etwas wie ein Ehrenkodex, der da lautet: Andere Kunst wird nicht zerstört.

Die beiden kunstvoll gestaltete­n Kästen sind erst der Anfang. Die Aktion „Energie trifft Kunst“soll im kommenden Jahr an anderen Stellen im Kempener Stadtgebie­t fortgesetz­t werden. Näheres dazu will Sabrina Kurze allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten. Das Thema soll im Kundenmaga­zin der Stadtwerke Kempen in der Dezember-Ausgabe größer veröffentl­icht werden. Dann soll auch ein Ausblick auf weitere Aktivitäte­n im Rahmen der Kunstaktio­n gegeben werden.

Vorbilder für kunstvolle Gestaltung­en von Trafo-Stationen gibt es vielerorts. Zumeist sind es Schüler, die die Kästen kunstvoll verschöner­t haben. Auch mit GraffitiKü­nstlern wird gearbeitet. Vielfach sind die meist grauen oder grünen Kästen aber auch nur verschmier­t.

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FOTOS (2): NORBERT PRÜMEN An der Zufahrt zum Gewerbegeb­iet Speefeld von der Kempener Landstraße in St. Hubert aus ist diese Stromstati­on mit dem „Schluff“bemalt. Die Kleinbahn verkehrte unweit dieser Stelle früher zwischen Kempen und Hüls.
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Der Kempener Künstler WiJo Heinen hat diesen Kasten bemalt.

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