Rheinische Post Krefeld Kempen

Neue Allianz für Sanierung dreier Sportstätt­en

- VON NORBERT STIRKEN

In der Haushaltsp­lanung der Stadt Krefeld ist bis ins Jahr 2020 kein einziger Euro für notwendige Investitio­nen in die Sportanlag­en Hubert-HoubenKamp­fbahn, Kaiser-Wilhelm-Park und Schroersdy­k einkalkuli­ert. Die Sportclubs und die Bürgervere­ine Kliedbruch und Inrath haben nun eine Allianz geschmiede­t, um das zu ändern und ihre Forderunge­n gemeinsam zu vertreten.

Die Zeit des Lamentiere­ns ist vorbei: Die Sportverei­ne KTSV Preussen, VfR Krefeld und Viktoria Krefeld haben sich mit den Bürgervere­inen Kliedbruch und Inrath zu einem Arbeitskre­is zusammenge­schlossen. Sie wollen auf die Bedeutung der Sportstätt­en für das Vereinsleb­en und das Leben in den Wohnquarti­eren hinweisen und gemeinsam an die Politik herantrete­n, damit nach Jahren des Wartens endlich die dringend notwendige­n Sanierunge­n und Erneuerung­en an Plätzen und Gebäuden an der denkmalges­chützten Hubert-HoubenKamp­fbahn, der Anlage im KaiserWilh­elm-Park und der am Schroersdy­k stattfinde­n.

Die mittelfris­tig zu realisiere­nden Forderunge­n sind ganz konkret: Für die denkmalges­chützte HubertHoub­en-Kampfbahn sei die Sanierung der Gebäude dringend erforderli­ch. Dazu sei ein ganzjährig bespielbar­er Kunstrasen­platz nötig. Ferner gelte es, den benachbart­en Ascheplatz am Appellweg von Altlasten zu befreien.

Die Anlage im Kaiser-WilhelmPar­k sei mit einem zusätzlich­en Mehrzweckp­latz auszustatt­en und die Förderpaus­chalen zur Eigenbewir­tschaftung durch den VfR Krefeld anzupassen.

Gleiches gilt für den Sportplatz Schroersdy­k und Viktoria Krefeld. Die Anlage benötige außerdem einen Kunstrasen­platz und eine bessere Anbindung an den Öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) sowie neue Gerätschaf­ten zur Pflege der Anlage.

„Die Sportstätt­en bedürfen dringender Investitio­nen, damit sie auch in Zukunft ihre Funktionen erfüllen können“, sagte Peter Gerlitz vom Bürgervere­in Kliedbruch und Sprecher der Allianz. Sie stünden über sportliche Nutzungen hinaus auch für Bürgertref­fen, Brauchtums­veranstalt­ungen, Bürgerfest­e und kulturelle Treffen zur Verfügung. Eine Aufgabe der Anlagen, um die Grundstück­e für Wohnbebauu­ng zu nutzen, komme deshalb unter keinen Umständen infrage.

In der Stadtverwa­ltung ist der Zustand besagter Sportstätt­en nicht unbekannt. „Aktuell sind an diesen drei Sportanlag­en keine Investitio­nen geplant. Es sind auch keine Mittel im Haushalt 2018 beziehungs­weise in der mittelfris­tigen Haushaltsp­lanung vorgesehen“, erklärte Stadtsprec­her Manuel Kölker auf Anfrage unserer Redaktion. Grundsätzl­ich stehe die Investitio­nsplanung in Abhängigke­it mit der zukünftige­n Ausrichtun­g der Anlagen – quantitati­v und qualitativ. Zusammen mit dem Stadtsport­bund (SSB), der Fachschaft Fußball, den Vereinen, der Sportverwa­ltung und der Politik seien entspreche­nde Ausrichtun­gen festzulege­n. Der SSB führe zur Zeit mit den Vereinen Gespräche über die zukünftige Entwicklun­g. Am Donnerstag, 5. Oktober, werde der SSB im Sportaussc­huss über diese Gespräche berichten“, kündigte Kölker an.

Über den gemeinsame­n Vorstoß hinaus haben die drei Vereine eine Kooperatio­n im sportliche­n Bereich vereinbart. Jeder Klub für sich will einen besonderen Schwerpunk­t als Alleinstel­lungsmerkm­al anbieten: Bei Krefelds ältestem Sportverei­n KTSV Preussen von 1855 ist das der Senioren- und der Kinderspor­t. VfR Krefeld kümmert sich um Menschen mit Migrations­hintergrun­d und Jugendlich­e. Der SC Viktoria macht besondere Angebote Frauen und Mädchen.

„Die drei Sportstätt­en sind identitäts­stiftende öffentlich­e Grünanlage­n der Stadtteile im Krefelder Nordwesten. Sie werden intensiv von Sportverei­nen, Schulen, Einzelpers­onen und den Bürgervere­inen genutzt. Sie werden genutzt, weil die Wege kurz sind. Das ist nicht nur für Kinder und Jugendlich­e wichtig. Sie sind von zentraler Bedeutung für die seelische und körperlich­e Gesundheit der Bürger, und sie steigern als weicher Standortfa­ktor den Wert der Stadt für Unternehme­n und Neubürger“, streicht Gerlitz die Bedeutung der Anlagen für die 1800 Vereinsmit­glieder und die Menschen im Stadtteil heraus.

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 ?? RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Die denkmalges­chützte Hubert-Houben-Kampfbahn befindet sich in einem erbarmungs­würdigen Zustand. Geld zur Sanierung hat die Stadt nicht im Haushalt einkalkuli­ert. Jetzt starten drei Sport- und zwei Bürgervere­ine eine gemeinsame Initiative.
RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Die denkmalges­chützte Hubert-Houben-Kampfbahn befindet sich in einem erbarmungs­würdigen Zustand. Geld zur Sanierung hat die Stadt nicht im Haushalt einkalkuli­ert. Jetzt starten drei Sport- und zwei Bürgervere­ine eine gemeinsame Initiative.

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