Rheinische Post Krefeld Kempen

Ende der Staus in Neersen in Sicht?

- VON MARC SCHÜTZ

Experten haben sich das Ampelsyste­m an der Autobahnab­fahrt in Neersen im Zusammensp­iel mit der Ampel an der Kreuzung Hauptstraß­e/L 361 angesehen. Änderungen sollen nun dafür sorgen, dass die Staus minimiert werden.

NEERSEN Zweimal am Tag brauchen Autofahrer, die in Neersen die Kreuzung Hauptstraß­e/Venloer Straße/ Am Schwarzen Pfuhl passieren wollen, viel Geduld. Morgens und am späten Nachmittag geht dort im Berufsverk­ehr nicht viel. Im Juni 2016 stellte der stellvertr­etende SPD-Vorsitzend­e Lukas Maaßen den Antrag über die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Willich, das Ampelsyste­m an der Autobahnab­und -auffahrt zusammen mit der Ampel an

der Haupt- straße wegen der zunehmende­n Rückstaus auf seine Taktung hin zu überprüfen. „Längere Grünphasen an der Kreuzung Hauptstraß­e/ Schwarzer Pfuhl können einen gefährlich­en Rückstau verhindern”, erklärte Maaßen damals. Es folgten Ortsbesich­tigungen, das Verkehrsau­fkommen wurde gezählt und ein Ingenieurb­üro beauftragt, Verbesseru­ngsmöglich­keiten aufzuzeige­n. Mit Erfolg: Wie der Geschäftsb­ereich Landschaft und Straßen der Stadt Willich mitteilt, werden jetzt verschiede­ne Maßnahmen eingeleite­t, um die Situation zu verbessern.

Von Montag bis Freitag wird für den Berufsverk­ehr am Morgen von 7 bis 9 Uhr die „Umlaufzeit“für die Einmündung­en der A-44-Ein- und -auffahrt auf den Schwarzen Pfuhl und die Kreuzung Hauptstraß­e/ Schwarzer Pfuhl von 90 auf 100 Sekunden erhöht. Die Umlaufzeit regelt, wie lange es dauert, bis alle Verkehrste­ilnehmer an einer Kreuzung einmal Grün bekommen haben. Von Montag bis Donnerstag werden für den Feierabend­verkehr von 15.30 bis 18 Uhr und am Freitag von 14 bis 17.30 Uhr die Umlaufzeit­en von 80 auf 90 Sekunden erhöht. Zudem soll die Koordinier­ung zwischen den beiden Ampeln an der Autobahn-Ausfahrt und der Kreuzung Schwarzer Pfuhl von Montag bis Donnerstag von 15.30 bis 18 Uhr und freitags 14 bis 17.30 Uhr aufgehoben werden. „Eine entspreche­nde Anordnung zur Ausführung dieser Maßnahmen ist vom Geschäftsb­ereich Landschaft und Straßen der Stadt Willich an den Landesbetr­ieb Straßenbau NRW als dem zuständige­n Straßenbau­lastträger erteilt worden. Die Ausführung­en sollen baldmöglic­hst erfolgen“, teilte die Stadt der SPD jetzt mit.

Vorausgega­ngen war den Vorschläge­n der Experten eine Analyse der derzeitige­n Situation. Auffallend war dabei vor allem, dass sich das Verkehrsau­fkommen gegenüber der Verkehrszä­hlung im Jahr 2012, auf der die Ampeltaktu­ngen beruhen, deutlich erhöht hat: am Nachmittag um 19 Prozent. Mit 43,4 Prozent auffallend hoch ist auch der Zuwachs auf der Hauptstraß­e aus Richtung Münchheide und auf der Hauptstraß­e aus Neersen mit 70,3 Prozent.

Die Verkehrspl­aner beobachtet­en auch, dass vereinzelt Autofahrer, die von der Autobahn kommend in Richtung Neersen fahren, verbotener­weise nach links in den Hoerenweg abbiegen und damit den Verkehr blockieren. Und: „Der Verkehr von der Autobahn in Richtung Neersen fließt am Nachmittag teilweise sehr langsam und mit einem großen Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Durch geringere Abstände könnte die Verkehrsme­nge schneller abgewickel­t werden. Die festgestel­lte Fahrgeschw­indigkeit liegt unter der in der Steuerung zugrunde gelegten und eigentlich möglichen Geschwindi­gkeit. Dies führt dazu, dass die planerisch vorgesehen­e Koordinier­ung zwischen den beiden Lichtsigna­lanlagen an der Anschlusss­telle A 44 und der Kreuzung Schwarzer Pfuhl in der Nachmittag­sspitze nicht stattfinde­t“, so die Ex- perten weiter. Außerdem führe im morgendlic­hen Berufsverk­ehr die hohe Zahl von Linksabbie­gern aus der Hauptstraß­e aus Richtung Münchheide bei dem starken Gegenverke­hr der Hauptstraß­e aus Richtung Neersen dazu, dass die Linksabbie­ger nicht in Richtung Autobahn abbiegen können.

Weitere Untersuchu­ngen des Ingenieurb­üros ergaben, dass eine zusätzlich­e Rechtsabbi­egespur an der Kreuzung Schwarzer Pfuhl aus Richtung Münchheide in Richtung Viersen die Leistungsf­ähigkeit für den Knotenpunk­t in der Nachmittag­sstunde deutlich erhöhen würde. Dies wird jedoch nicht so schnell umzusetzen sein wie die anderen Maßnahmen.

„Unser Antrag ist ein voller Erfolg: weniger Stau, mehr Sicherheit und mehr Lebensqual­ität für Anwohner und Pendler in der Stadt Willich“, freut sich Lukas Maaßen von der SPD.

 ?? RP-FOTO: MARC SCHÜTZ ??
RP-FOTO: MARC SCHÜTZ

Newspapers in German

Newspapers from Germany