Rheinische Post Krefeld Kempen
Vorsicht Touristenfalle!
Beim Einkaufen, Taxifahren, Geldwechseln, auf dem Markt und vor Sehenswürdigkeiten: Auf Reisen sind Touristen an vielen Orten im Visier von Betrügern. Diese Abzock-Maschen sind auf der ganzen Welt verbreitet.
Ein Tourist kennt das Land, in dem er sich befindet, oft bestenfalls aus dem Reiseführer. Er spricht meist nicht die Sprache, kennt die lokalen Gepflogenheiten nicht, will außerdem entspannen statt sich Sorgen zu machen – er ist also ein leichtes Ziel für Betrüger und Abzocker aller Art. Welche gängigen Maschen es im Ausland gibt und wie man ihnen entgeht, haben Reiseprofis zusammengefasst. Der Taschendiebstahl Ein globales Phänomen. Oft treten Diebe in Gruppen auf und sind gut organisiert. Manchmal bauen Diebe erst ein kleines Gespräch auf, zeigen sich hilfsbereit – und lenken damit die Aufmerksamkeit von einem Dritten ab, der zugreift. Sehr klassisch ist nach Angaben der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes auch der Tempel-Trick: Der Vordermann tut so, als würde er stolpern, bückt sich und bleibt stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche. Tipp Die Geldbörse nie in der hinteren Hosentasche tragen. Der Tempel-Trick Besonders in Südostasien tummeln sich an beliebten Sehenswürdigkeiten angebliche Touristenführer, die gar keine sind. Sie bieten den Ausflug zum Beispiel zum nächsten Tempel oft zu einem lachhaft günstigen Preis an. Doch das Kulturprogramm ist gar nicht der Zweck der Tour. Stattdessen fährt der Guide den Urlauber zu dem Geschäft eines Freundes oder Bekannten. Dort soll der Tourist kaufen: Schmuck, Teppiche, Souvenirs. „Man wird unter Druck gesetzt und muss sehr erfahren sein, um sich dagegen wehren zu können“, sagt der Reiseblogger Johannes Klaus, der unter anderem die Plattform Travel Episodes betreibt. Tipp Sich von Guides auf der Straße keine Tour aufschwatzen lassen. Der Kreditkartenbetrug Wenn der Verkäufer in einem Laden die Kreditkarte beim Bezahlen in einen Hinterraum bringen will, sollten Urlauber sofort einschreiten. Denn die Karte wird dann manchmal rasch kopiert. Zu Hause wun- dert sich der Reisende über wundersame Abbuchungen, deren Ursprung er sich nicht erklären kann. Tipp Die Karte nie aus den Augen lassen. Und für den Ernstfall alle Kaufbelege aufheben. Der hilfsbereite Autofahrer Ein dicht auffahrendes Auto, ein wild gestikulierender Fahrer, Lichthupe: Diese Verkehrsszene erlebte Blogger Robin Runck von Travel-forever.de in Frankreich. „Wir haben gedacht, wir hätten einen Schaden am Auto und hätten beinahe angehalten.“Allerdings kannte der erfahrene Reisende die Masche. Er warnt: „Wenn man anhält, werden schnell die Wertsachen aus dem Auto gestohlen.“ TippBei aufdringlichen Autofahrern und vermutlich inszenierten Unfällen die Tür verriegeln und gar nicht erst anhalten. Der Taxi-Festpreis Mit dem Taxi für 20 Euro direkt ins Stadthotel? Klingt bequem. Ärgerlich nur, wenn die Fahrt eigentlich nur zehn Euro kostet. Oft scheint ein Festpreis zunächst günstiger als der Taxameterpreis. Aber gerade da- mit werden Touristen abgezockt. Tipp Am Flughafen eine registrierte Taxifirma wählen. In der Stadt das Taxi vom Hotel oder Restaurant rufen lassen. Der falsche Wechselkurs Geld auf der Straße zu wechseln, ist oft keine gute Idee. Entweder ist der verlangte Wechselkurs falsch oder Betrüger mischen ein paar gefälschte Scheine unter. Reiseblogger Klaus ist selbst schon in eine Falle getappt: „In Prag wurde ich um 70 Euro gebracht, weil ich nicht auf den Kurs geachtet habe. Bei einer Wechselsumme von 300 Euro.“Das schmerzt. Tipp Geld nur bei Banken und seriösen Wechselstuben tauschen, dort bekommt man auch eine Quittung. Stets den Wechselkurs kennen und nachrechnen. Dabei können Währungsrechner-Apps helfen.