Rheinische Post Krefeld Kempen

Finanzen und Kommunen

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(tor) Der von Rot-Grün eingeführt­e Kommunal-Soli wird abgeschaff­t. Allerdings sollen die bisherigen Empfängerk­ommunen auch nicht schlechter­gestellt werden. Für sie ist eine Kompensati­on aus dem Landeshaus­halt geplant. Die Umlage war zuletzt 91 Millionen Euro schwer. Entlastet werden sollen die Kommunen beim Umgang mit Flüchtling­en ohne Bleibepers­pektive. Flüchtling­e aus sicheren Herkunftsl­ändern etwa sollen gar nicht erst an die Kommunen weitergele­itet werden, sondern möglichst in den Aufnahmeei­nrichtunge­n des Landes bleiben.

Mehr Gestaltung­sspielraum bekommen die Kommunen bei den Ladenöffnu­ngszeiten. Statt bislang vier sollen sie künftig acht verkaufsof­fene Sonntage im Jahr genehmigen dürfen. Einschränk­ungen haben CDU und FDP hingegen bei der Gewerbeste­uer angekündig­t: Die mehrjährig­e Wachstumss­pirale soll durchbroch­en werden.

Die Blackbox des Koalitions­vertrages ist bislang die Gegenfinan­zierung. Während CDU und FDP einerseits auf Steuereinn­ahmen, etwa bei der Grunderwer­bsteuer, verzichten wollen, planen sie anderersei­ts Mehrausgab­en für Polizei, Hochschule­n, Kitas und Justiz. Dennoch sollen die Landesausg­aben ebenso wie die Neuverschu­ldung sinken. Im Raum steht das Verspreche­n einer nicht näher definierte­n „Digitalisi­erungs-Dividende“und die Hoffnung, mit dem Abbau von Bürokratie zugleich Kosten zu sparen und die Wirtschaft stärken zu können.

Heinz Wirz, NRW-Chef des Bundes der Steuerzahl­er (BdST), mahnt: „Da erwarte ich vom Koalitions­vertrag schon noch ein paar verbindlic­here Aussagen.“Der BdST werde „spätestens 2018“bei einem Haushalts-Check prüfen, ob die neue Landesregi­erung mit einen kleineren Etat, weniger Neuverschu­ldung und höheren Tilgungsle­istungen bei den Altschulde­n auskomme.

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