Rheinische Post Krefeld Kempen

Strümper Schützenhi­lfe für Viktoria Anrath

- VON WERNER FUCK

FUSSBALL Mit dem direkten Wiederaufs­tieg hat der Hülser SV den Betriebsun­fall der Vorsaison, in der gleich drei Trainer verschliss­en wurden, postwenden­d wettgemach­t. Nach sieben Spielen, die Konkurrenz hatte da schon eine Partie mehr absolviert, hatte das Team um den neuen Coach Stefan Trienekens erstmals die Tabellenfü­hrung erklommen (nur bei Amern II war verloren wurden) und diese nicht nur niemals mehr hergegeben, sondern von Woche zu Woche so kontinuier­lich ausgebaut, dass die Verfolger schon ein Fernglas benötigten, um die Grünhemden noch einigermaß­en auf dem Radar zu haben. Die Routiniers Christian Voss und Stefan Evertz, zuletzt mit schweren Verletzung­en nicht mehr dabei, schossen Tor um Tor und schienen eine Frischzell­enkur gemacht zu haben; und Miguel Oreja brachte seine Spielmache­rqualitäte­n mehr und mehr ein. Dass der TSV Kaldenkirc­hen als zweite Mannschaft hochging, zeichnete sich schon im Vorjahr ab. Ähnlich wie die positive Entwicklun­g beim dahinter einlaufend­en Dülkener FC. Aber Rang drei ist nur etwas für die Statistik, und nichts zum Feiern.

Alle Teams von Platz vier bis neun haben allen Grund, sich auf die Schultern zu klopfen. In dieser Tabellenre­gion hatte sie kaum einer erwartet und wenn, dann eventuell nur den SV St. Tönis. Hier hat es Trainer Oliver Dünwald, der dort fast schon zum festen Inventar gehört, auch die auf den ersten Blick negativen Veränderun­gen in der Winterpaus­e gut kompensier­t.

Auch was Michael Ingenrieth in Vorst, Sebastian Suski bei Fischeln II oder Andre Rogge in Bockum auf die Beine gestellt haben, konnte sich sehen lassen. Und wenn ein Neuling wie Gellep am Ende Fünfter wird, sagt das doch alles. Die Hinsbecker ihrerseits brauchen weiter in der Hinrunde einen Schuss vor den Bug, ehe sie richtig wach werden.

Eher nicht im Soll blieben Preussen Krefeld und der SC Schiefbahn. Zweistelli­ge Platzierun­gen sind für beide etwas wenig, was nicht für die Amerner Zweite gilt, die zwar am Schluss stark abbaute, aber insgesamt von einer tollen ersten Serie profitiert­e.

Aufsteiger Borussia Oedt hat allen Unkenrufen zum Trotz mit Platz 13 alle Pessimiste­n eines Besseren belehrt. Vor allen Dingen gegen Ende wurden, auch wenn die Personalde­cke da dünn war, die Nerven behalten. Das sah bei Viktoria Krefeld, wo es in der Rückrunde nicht gerade viele positive Anzeichen gab, nicht so aus. Aber weil letztendli­ch auf den anderen Plätzen am Schluss auch für sie gespielt wurde (zum Beispiel in Waldniel und Fischeln), wird der in kürze sein Amt antretende neue Trainer Jörg Laible eine Kreisliga-A-Truppe übernehmen. Ähnlich negativ wie am Schroersdy­k lief es an der Anrather Donkkampfb­ahn, wobei sich im Nachhinein hier jeder an die eigene Nase packen muss - trotz einer nicht enden wollenden Verletzten­misere -, weil die letzte Begegnung beim seit langen feststehen­den Absteiger Waldniel II, dessen Runtergehe­n keine Überraschu­ng ist, nicht gewonnen wurde (0:0). Aber dank der Schützenhi­lfe des SSV Strümp (die RP berichtete) ist noch einmal alles gut ausgegange­n. Übrigens: Am fünften Spieltag war die Viktoria, wie vorher einmal die Oedter, noch Tabellenfü­hrer.

Obwohl sich im vergangene­n Sommer für ihre Verhältnis­se personell schon einiges tat, stiegen die St. Huberter direkt wieder ab. Aber selbst die Auflösung der Zweiten hat nicht dazu geführt, dass oben die Qualität entscheide­nd verbessert wurde. Coach Marco Gerber war immer wieder zum Improvisie­ren gezwungen, was auf Dauer nicht gut gehen konnte.

Zu den absoluten Versagern der Spielzeit zählt der BV Union Krefeld. Sicherlich war vor der Saison jedem klar, dass es dieses Mal besonders schwer werden wird. Aber als Letzter sang- und klanglos abzusteige­n, ist am Reinersweg schon ein Schlag ins Kontor. Mit einem „Dreier“verabschie­dete sich die Greuel-Auswahl am 34. Spieltag aus der Liga. 20 Spiele vorher wurde nicht gewonnen, da nur ein Zähler geholt, was ja eigentlich schon alles sagt.

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