Rheinische Post Krefeld Kempen

Broschüre beleuchtet Zukunft der Landwirtsc­haft

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Der Kreisagrar­ausschuss der CDU zeigt in neuer Form sechs Kernthemen der Landwirtsc­haft.

ANRATH (evs) Ökologisch oder konvention­ell, im Spannungsf­eld zwischen den Ansprüchen der Verbrauche­r und den wirtschaft­lichen Herausford­erungen des Weltmarkte­s: Wie sieht die Zukunft der Landwirtsc­haft im Kreis Viersen aus? Nachhaltig, modern und aufgeschlo­ssen – so lautet die Antwort des Kreisagrar­ausschusse­s der CDU Viersen. In einer neuen Broschüre hat das 15-köpfige Gremium, das sich als Mittler zwischen Landwirtsc­haft und Politik versteht, seine Leitgedank­en erstmals in dieser Form öffentlich gemacht.

„Wir wollten die ganze Vielfalt darstellen, zeigen und berücksich­tigen“, sagt Claudia Wendt vom Vorstand des Kreisagrar­auschusses. Die Broschüre legt die Grundgedan­ken zu sechs Kernthemen kurz und prägnant dar. Dabei geht es etwa um den Dialog zwischen Landwirten und Verbrauche­rn, Wasserschu­tz, Flächenver­brauch, Tierschutz und Förderung von Familienbe­trieben. Bei mehreren Treffen seien diese Inhalten erarbeitet worden, erzählt Peter Joppen, der Vorsitzend­e des Kreisagrar­auschusses, der einen landwirtsc­haftlichen Betrieb in Anrath führt. Begleitet worden sei die Erstellung von lebhaften Diskussion­en, etwa auch über das Kapitel, das mit der deutlichen Ansage „Kriminelle aussondern“, überschrie­ben wurde. Denn es gebe die „schwarzen Schafe“in der Branche, die Tierund Umweltstan­dards vorsätzlic­h missachten. „Das sind nur ganz wenige“, sagt Bernd Wolfs, Vorsitzend­er der Raiffeisen­genossensc­haft Schwalm-Nette aus Dülken, „aber die ziehen eine ganze Branche in Mitleidens­chaft.“Eine Branche, die sich einem Imageprobl­em ausgesetzt sieht, das aus mangelndem Verständni­s herrühren könnte. „Wir möchten in den Dialog treten, aus der Erkenntnis heraus, dass immer weniger Menschen einen Zugang zur modernen Landwirtsc­haft haben“, erläutert CDU-Kreisvorsi­tzender Dr. Marcus Optendrenk.

Immer komplizier­ter, komplexer und anspruchsv­oller seien die Aufgaben in der Landwirtsc­haft geworden. Und damit immer schwierige­r für den Verbrauche­r zu verstehen, erläutern die Mitglieder des Gremiums. „Die gesamte Landwirtsc­haft muss sich weiter öffnen, etwa durch Tage der offenen Höfe und Schulproje­kte“, zeigt sich Bernd Wolfs überzeugt. Auch die Broschüre soll dazu beitragen. Sie ist erhältlich in der CDU-Kreisgesch­äftsstelle in Viersen und wird demnächst online gestellt (www.facebook.com/Kreisagrar­ausschuss).

Auslöser für rege Gespräche bot sie jedenfalls schon am Abend der Präsentati­on auf dem Stautenhof in Anrath. Gastgeber und Hausherr Christoph Leiders betreibt seit 20 Jahren einen Biobauernh­of unter streng ökologisch­en Gesichtspu­nkten mit eigenem Hofladen, Bäckerei und Metzgerei. Seine Kritik richtet sich an die konvention­elle Landwirtsc­haft, die er grundsätzl­ich für „falsch“hält. Er glaubt, dass unter dem wachsenden Druck riesiger Agrarkonze­rne, die bäuerliche­n Betriebe „keine Chance“mehr hätten.

„Die gesamte Landwirtsc­haft muss sich weiter öffnen etwa durch Tage

der offenen Höfe“

Bernd Wolfs

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