Rheinische Post Krefeld Kempen
Burg Bischofstein ist für alle Krefelder Schulen offen
Nach Bekanntwerden der Schließung des Fichte-Gymnasiums stellt sich auch die Frage, was aus dem Schullandheim wird, das im Besitz des Fördervereins ist. Vorsitzender Prof. Schulz sieht kein Problem.
In Zeiten von fast täglich schlechten Nachrichten tut es gut, auch mal Positives zu hören. So wird es auch den von der Schließung überraschten Lehrern, Eltern und Schülern des Fichte-Gymnasiums gehen. Das Gute in diesem Fall: Burg Bischofstein, das Aushängeschild des traditionsreichen Gymnasiums an der Lindenstraße, wird nicht direkt von der Auflösung der Schule betroffen sein.
Eigentümer der Wohnburg, die hoch über der Mosel thront, ist der Förderverein „Fichte-Gymnasium und Burg Bischofstein“. Vorsitzender Prof. Ulrich Schulz gab auf Anfrage unserer Redaktion nach der Zukunft der Burg Entwarnung. „Wir sind eigentlich nicht betroffen. Vorrangigstes Ziel des Fördervereins ist es, gemeinnützig an der Burg zu wirken.“Gemeinsam mit dem Ehemaligenverein des Fichte-Gymnasiums kümmern sich die Mitglieder des Fördervereins um den Erhalt der Burg, die aus dem 13. Jahrhundert stammt.
„Wir sind dem Fichte-Gymnasium natürlich verbunden und sehr traurig über die aktuelle Entwicklung. In den vergangenen Jahren jedoch wurde das Schullandheim zunehmend auch von anderen Schulen gebucht. Inzwischen kommen sogar Wanderer oder Seminarteilnehmer auf Burg Bischofstein. Wir sind dadurch finanziell gut aufgestellt und für die kommenden Jahre gerüstet“, erklärte Schulz.
Von 2013 bis 2015 hatten Förderund Ehemaligenverein mit zahlreichen Spendern und Unterstützern, nicht nur aus Krefeld, sondern aus der gesamten Umgebung die Burg für rund 400.000 Euro umfangreich saniert. Notwendig geworden war diese Maßnahme, da sich ein Schädling, der nur zwei Zentimeter große gemeine Hausbock, im alten Gemäuer eingenistet hatte. Die Käfer fressen sich durch das Gebälk und können den Bestand eines historischen Gebäudes gefährden.
Burg Bischofstein hat nicht nur den Hausbock überlebt, sie ist nun auch komplett saniert und hat sich für Besucher aller Art geöffnet. So kommen seit den Sanierungsmaß- nahmen nicht nur mehr Ausflügler und Schulklassen, die Wohnburg wird zudem auch als Ort für Familien- und Betriebsfeste gebucht. „Wir haben nicht nur Fichte-Schüler, die uns besuchen. Schon jetzt nutzen neben dem Fichte-Gymnasium auch einige andere Krefelder Schulen unser Angebot für Klassenfahrten. Wir sind entsprechend gut ausgebucht. Allerdings freuen wir uns über jede weitere Krefelder Schule, die zu Burg Bischofstein kommt und ein Stück Krefelder Tradition weiterführt“, sagt Burg-Verwalter Bernd Smits.