Rheinische Post Krefeld Kempen
ETFs sorgen für einen dynamischen Ansparprozess
Kostengünstige börsennotierte Indexfonds eignen sich als Anlagemöglichkeit, um das Ruhestandseinkommen aufzubauen und zu strukturieren. Dabei komme es jedoch auf ein aktives Risikomanagement an, sagt Michael Huber vom VZ VermögensZentrum.
„Die Rente ist sicher“, wohl jeder erinnert sich an diesen Satz des ehemaligen Arbeitsministers Norbert Blüm. Nun, sicher ist die Rente wohl tatsächlich – aber in welcher Höhe? „Das Brutto-Rentenniveau sinkt kontinuierlich: 2040 wird es nur noch 39 Prozent des Durchschnittseinkommens betragen“, sagt Michael Huber, Mitglied der Geschäftsleitung beim VZ VermögensZentrum, einem unabhängigen Vermögensverwalter unter anderem mit Sitz in Düsseldorf. „Zudem ist die gesetzliche Rente nach oben gedeckelt. Die rechnerische Höchstrente beträgt 2742 Euro im Monat. Gleichzeitig sieht die Realität anders aus: Im bundesweiten Durchschnitt erhält ein Rentner 1003 Euro Rente im Monat und eine Rentnerin 610 Euro. Witwenund Witwerrenten sind mit 451 Euro beziehungsweise 293 Euro noch wesentlich niedriger. Die Beiträge zur Krankenund Pflegeversicherung sind davon bereits abgeführt, allerdings nicht die Einkommensteuer“, sagt Huber.
Deshalb betont Michael Huber, dass es wichtig sei, sich privat um die finanzielle Altersabsicherung zu kümmern – und zwar sobald man fest im Berufsleben verwurzelt ist. „Dann kann man mit substanzielleren Beiträgen kalkulieren und ein echtes Vermögen ansammeln.“Ein Vermögen für die Altersvorsorge, das je nach Höhe laut Michael Hubers Auffassung in jedem Falle in die individuelle Vermögensver- waltung integriert werden sollte. „Gerade in der Größenordnung ab 150.000 Euro im Cash oder in Wertpapieren lohnt sich das professionelle Management.“
Am Anfang steht laut Huber eine umfassende Analyse, die genau ermittelt, wie hoch der spätere Bedarf ist, wann wie viel Geld benötigt wird und, und, und. „Wir rechnen vor, welcher Lebensstandard mit den vorhandenen Vermögenswerten aufrechterhalten werden kann und welche Gelder zusätzlich benötigt werden, um die individuellen Wünsche zu decken.“Dies richte sich natürlich auch danach, wann eine Person in den Ruhestand eintreten wolle: Schließlich verlängere ein frühes Ende des Erwerbslebens nicht nur die Bezugsdauer des Alterseinkommens, sondern verkürze gleichzeitig die Ansparjahre.
Nach der Planung folgt dann die konkrete Geldanlage. Michael Huber und sein Team setzen dabei vor allem auf preisgünstige börsennotierte Indexfonds (ETFs). Exchange Traded Funds gehören für Michael Huber in jedes Ruhestandsportfolio. Sie seien ein gutes Mittel, um an weltweiten Indexsteigerungen teilzuhaben: Sie verursachen kaum Kosten, können kurzfristig verkauft werden, und die Zusammensetzung von ETF-Körben lässt sich nach Belieben, ausgehend von der jeweiligen Marktsituation, verändern und anpassen. „Damit schaffen wir einen dynamischen Ansparprozess, in dem nicht die Strategie einmalig definiert, sondern ständig überholt wird, um allen Marktveränderungen gerecht zu werden. Das gilt zumal, wenn der Topf größer wird und das Vermögen stärker diversifiziert werden muss“, sagt Michael Huber.
Wichtig sei, auch diese passiven Instrumente aktiv einzusetzen. Auch ETFs müsse der Vermögensverwalter dauerhaft im Auge behalten. Sie stellten letzten Endes die gleichen Anforderungen an das Management wie jede andere Anlageentscheidung auch. Um ETFs bestmöglich einzusetzen, hat das VZ VermögensZentrum ein sogenanntes Trendsignal entwickelt. Das VZ VermögensZentrum hat für sämtliche internationale Märkte und Anlageklassen, in denen das Unternehmen mit Kundengeldern investiert ist, ein ETF selektiert, das diese Kategorie bestmöglich abbildet. Darauf wird das Trendsignal dauerhaft angewendet, und zwar im Sinne einer „Investment-Ampel“.
Will heißen: „Es gibt zwei mögliche Trendsignale pro Titel, nämlich negativ und positiv. Bei einem positiven Signal kaufen wir zu beziehungsweise bleiben investiert, bei einem negativen steigen wir aus, um die möglichen Verluste nach unten zu begrenzen. Das führt dazu, dass wir die eigentlich passiven ETFs sehr aktiv einsetzen und dauerhaft sowohl zur Renditeoptimierung als auch zur Risikoreduzierung managen“, sagt Michael Huber.