Rheinische Post Krefeld Kempen
Vermögen sichern: Neue Anlagestrategie in unruhigen Zeiten
Die Düsseldorfer Vermögensverwaltung Eichler & Mehlert hat angesichts der sich verändernden politischen Situation ihre Aktien- und Anleihestrategie angepasst. Dazu gehören unter anderem neue Branchen und ein stärkerer US-Dollar-Fokus.
Dass die Börsen politisch sind, ist mittlerweile wohl nicht mehr als eine Binsenweisheit. Eine Binsenweisheit jedoch, die bei der Düsseldorfer Vermögensverwaltung Eichler & Mehlert dazu geführt hat, die Anlageklassen Aktien und Anleihen völlig neu zu überdenken. „In Zeiten steigender Zinsen, wirtschaftspolitischem Protektionismus und weltweiter Handelsbeschränkungen braucht es unserer Meinung nach eine neue Herangehensweise, um Vermögen erfolgreich und langfristig zu verwalten. Deshalb setzen wir nach der EU-Austrittsentscheidung der Briten, der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und vor den richtungsweisenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland auf der Anleiheseite auf deutlich kürzere Laufzeiten und eine stärkere Allokation in US-Unternehmensanleihen auf US-Dollar-Basis. Die USDollar-Quote beträgt in den Depots aktuell etwa 25 Prozent“, sagt Kathrin Eichler. Auf diese Weise wollen die Experten Anleihedepots vor negativen Entwicklungen im Euroraum auf der einen Seite absichern und auf der anderen Seite von einem Aufschwung und wirtschaftsfreundlicher Politik in den Vereinigten Staaten profitieren.
Bei Aktien setzt Eichler & Mehlert seit einigen Monaten auf Branchen, die bislang nicht im Fokus der Vermögensverwaltung standen – und die bei manchen Kunden durchaus Beratungsbedarf auslösen. Das sind zum einen USBanktitel. „Immer noch geistert das Lehman-Gespenst durch die Köpfe. Aber Goldman Sachs, Bank of America und JPMorgan sind stabil und können für Rendite und Sicherheit sorgen“, betont Kathrin Eichler. Um das zu verdeutlichen: Der Index „Dow Jones U.S. Banks“, der die größten US-Bankwerte zusammenfasst, hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 55 Prozent zugelegt – in den vergangenen fünf Jahren waren es sogar 115 Prozent.
Zum anderen investieren Kathrin Eichler und ihre Kollegen auch in Rüstungswerte. „Die weltweiten Rüstungsausgaben sind aktuell so hoch wie seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Und es deutet sich, natürlich auch wegen der geopolitische Situation mit globa- len Krisen, kein Ende an. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, beispielsweise Aktien von Lockheed Martin und Rheinmetall einzusetzen. Für die Kunden ist das, mit der entsprechenden Erklärung, auch unproblematisch.“Zudem weist die Vermögensverwalterin auf das Thema Infrastruktur hin. Dabei konzentrieren sich die Experten vor allem auf Unternehmen der Baustoff- und Maschinenindustrie.
Ebenfalls im Fokus stehen Themenfonds, um die Depots gezielt abzurunden und von den konjunktur- und wirtschaftspolitischen Entwicklungen etwas abzukoppeln. Besonders im Auge hat Kathrin Eichler aktuell ein Produkt, das weltweit in Aquakulturen und Fischzucht investiert. „Das ist ökologisch und nachhaltig und bringt auch spürbare Rendite. Die Fondsmanager sitzen in der Schweiz und verfügen über eine ausgezeichnete Marktexpertise. Der Investmentprozess und die Zahlen des Fonds wurden uns in einem persönlichen Gespräch vom Management direkt erläutert, dies hat uns nachhaltig überzeugt. Durch den Kauf ohne Ausgabeaufschlag generieren wir damit auch keine zusätzlichen Kosten für unsere Anleger. Wir spüren, dass dies bei unseren Kunden generationsübergreifend gut ankommt.“Das Thema sei auch zukunftsträchtig, weil sich der Markt für Fisch – sowohl im Bereich Lebensmittelkonsum als auch von Nahrungsergänzungsmitteln – dynamisch entwickle und insbesondere in Deutschland noch enormes Potenzial besitze.
Apropos Fonds: Die Neuausrichtung im Portfoliomanagement findet sich auch im haus- eigenen Fonds wieder. Der Vermögensverwaltungsfonds „EM Global“(WKN A0M8HJ) hat seit der Übernahme in 2015 bis heute laut Angaben der Vermögensverwaltung eine Rendite von knapp zehn Prozent erwirtschaftet und weist auch sehr ordentliche Risikokennziffern auf. Die Schwankungsbreite beträgt rund sieben Prozent (zum Vergleich: Die Volatilität im Dax lag zwischen Anfang 2015 und Ende 2016 bei 17,75 Prozent), das Sharpe Ratio, also die Überrendite des Fonds gegenüber dem risikolosen Zins (in aktueller Berechnung risikoloser Zinssatz = null Prozent), liegt bei 2,33 Prozent. Je höher der Wert, desto geringer das Risiko, um Rendite zu generieren. „Der Fond wächst kontinuierlich, mittlerweile verwalten wir rund 28 Millionen Euro. In der Ein-JahresBetrachtung liegen wir sogar bei einem Plus von 16 Prozent. Das Schöne: Wir gewinnen dadurch an den beiden Standorten Düsseldorf und München auch jüngere Kunden für das Thema der freien Vermögensverwaltung“, berichtet Kathrin Eichler erfreut.
„Die weltweiten Rüstungsausgaben sind so hoch wie seit
Ende des Kalten Krieges nicht mehr“ Die Neuausrichtung im Portfoliomanagement findet sich im hauseigenen Fonds wieder