Rheinische Post Krefeld Kempen

Schlacht um Mossul hat Fluchtwell­e ausgelöst

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GENF/BAGDAD (epd) Die Schlacht um die nordirakis­che Großstadt Mossul zwingt nach UN-Angaben immer mehr Menschen in die Flucht. Derzeit verließen jeden Tag rund 4000 Menschen die umkämpften Gebiete, teilte die Internatio­nale Organisati­on für Migration (IOM) gestern mit. Das sei die höchste Zahl an Vertrieben­en pro Tag seit Beginn der Offensive der irakischen Armee gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) vor viereinhal­b Monaten.

Laut Rotem Kreuz werden bei den Kämpfen auch Chemiewaff­en eingesetzt. Mediziner hätten bei sieben Menschen Spuren von Giftgas festgestel­lt, teilte das Internatio­nale Komitee vom Roten Kreuz in Bagdad mit. Die Opfer, fünf Kinder und zwei Frauen, würden in einem Kranken- haus in der Nähe Mossuls behandelt. Allerdings machte die Hilfsorgan­isation keine Angaben darüber, welche Konfliktpa­rtei das Gas eingesetzt hat.

Nach Angaben der IOM sind insgesamt 192.000 Menschen auf der Flucht. Die meisten von ihnen hätten in Camps eine vorübergeh­ende Bleibe gefunden. Andere Flüchtling­e seien bei Freunden, bei Verwandten und in öffentlich­en Gebäuden untergekom­men. Nach IOM-Angaben befinden sich noch immer rund 750.000 Menschen in westlichen Gebieten Mossuls, die von den Kämpfern des Islamische­n Staates gehalten werden. Hilfsorgan­isationen haben keinen Zugang zu den notleidend­en Männern, Frauen und Kindern.

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