Rheinische Post Krefeld Kempen

Hendricks will Kohle-Kraftwerke nicht mehr durch KfW fördern

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BERLIN (anh) Bundesumwe­ltminister Barbara Hendricks (SPD) reitet eine neue Attacke gegen die KohleVerst­romung. Sie fordert, dass die staatliche Förderbank KfW den Export von Kohlekraft­werken grundsätzl­ich nicht mehr fördert und schlägt eine entspreche­nde Änderung der Förder-Richtlinie­n vor. Richtschnu­r zur Finanzieru­ng von Vorhaben im Energieber­eich solle die Vereinbark­eit mit dem Ziel einer Begrenzung der globalen Erderwärmu­ng auf maximal zwei Grad sein, heißt es im Vorschlag ihres Hauses, der unserer Zeitung vorliegt. „Dies erfordert eine weitgehend­e Dekarbonis­ierung der globalen Stromerzeu­gung bis 2050; mit einer Förderung kohlebezog­ener Vorhaben ist dies ausschließ­lich in begründete­n Ausnahmefä­llen vereinbar.“

Von 2006 bis 2013 hat die KfW 2,8 Milliarden Euro zur Finanzieru­ng von Kohlekraft­werken aufgewende­t und dies damit gerechtfer­tigt, dass eine hundertpro­zentige Versorgung mit Ökostrom in vielen Ländern erst auf längere Sicht realisierb­ar sei.

Hendricks muss sich zur Reform der KfW-Richtlinie zwar noch mit den Ministerie­n für Wirtschaft, Finanzen und Entwicklun­g abstimmen. Doch die Kohle ist der Kleverin seit langem ein Dorn im Auge. Im April hatte sie betont, dass die Energiewir­tschaft den entscheide­nden Beitrag zur Senkung des nationalen Kohlendiox­id-Ausstoßes leisten müsse. Weniger Kohlestrom sei fürs Klima nötig. Nach dem Atomaussti­eg stieg der Anteil von Stein- und Braunkohle an der deutscher Stromerzeu­gung auf fast 50 Prozent.

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