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Trotz Eskalation in Nahost blüht Israels Wirtschaft

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BERLIN (mar) Trotz aller Schwierigk­eiten, in denen Israel seit Jahrzehnte­n steckt und die sich derzeit wieder gefährlich zuspitzen, ist die israelisch­e Wirtschaft in den vergangene­n Jahren stark gewachsen. Nach einer Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) legte die israelisch­e Wirtschaft zwischen 2008 und 2013 im Schnitt um 3,8 Prozent pro Jahr zu. „Selbst im Krisenjahr 2009 stieg das Bruttoinla­ndsprodukt noch um 0,9 Prozent – ein Kunststück, das in Europa nur Polen gelang“, heißt es in der Studie, die morgen veröffentl­icht wird und unserer Zeitung vorab vorliegt. Das Bruttoinla­ndsprodukt Israels pro Einwohner hat demnach 2013 bei 24 550 Euro gelegen. „Das ist mehr als in Italien“, so die IW-Forscher.

Sie erklären das „israelisch­e Wirtschaft­swunder“mit der im Vergleich zu anderen Staaten sehr hohen Anzahl an Hochtechno­logiefirme­n und dem starken Forschungs­sektor. „In den vergangene­n beiden Jahrzehnte­n hat sich Israel neben den USA zum führenden HighTech-Land entwickelt“, heißt es in der Studie. Die Erfindung des USBSticks und des 3D-Druckers stammten etwa aus Israel.

Hinzu kommen ein rasantes Bevölkerun­gswachstum und die gelungene Integratio­n von Zuwanderer­n. Israel habe seit seiner Gründung diverse Einwanderu­ngswellen erlebt, die letzte davon nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1990. Damals sind eine Million osteuropäi­sche, oft gut ausgebilde­te Juden ins Land geströmt. Zudem sei die Geburtenra­te mit durchschni­ttlich drei Kindern pro Frau mehr als doppelt so hoch wie in Deutschlan­d. „Bis 2035 dürften deshalb 11,4 Millionen Menschen in Israel leben“,so das IW. Dies werfe auch zunehmend soziale Probleme auf. Im Außenhande­l werde Asien für Israel immer wichtiger. China sei nach den USA und vor Deutschlan­d bereits der zweitwicht­igste Handelspar­tner.

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