Rheinische Post Kleve

Grünes Licht für Radweg in Keppeln

Die CDU-Fraktion sorgte für eine Mehrheit. Es gab aber auch deutliche Kritik.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Es geht bloß um einen Kilometer Radweg – aber die Gemüter im Uedemer Rat waren am Donnerstag­abend ordentlich erhitzt. Die CDU-Fraktion hatte wie berichtet beantragt, Möglichkei­ten zum Bau eines Radweges auf dem bisher unbefestig­ten Wirtschaft­sweg zwischen Grenzstraß­e/Ecke Tackenstra­ße bis zum Loefscher Weg zu prüfen, also eine Verbindung von Keppeln nach Kalkar. So sollen Schüler sicherer nach Kalkar kommen, und das praktisch ohne Steigung auf der Strecke. Die Kosten für den Bau des Radweges wurden von der Verwaltung auf 325.000 Euro geschätzt. „Die Förderquot­e bei vergleichb­aren Projekten liegt derzeit bei 95 Prozent“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Michael Lehmann. Der Gemeindera­t habe im Dezember dafür votiert, Uedem zur fahrradfre­undlichen Gemeinde zu machen – auch daher der Antrag.

Doch es regte sich Widerstand. Gabriele Höpfner (Grüne) warb zwar für Radwege, aber nicht an dieser Stelle: „Solche Wirtschaft­swege werden von vielen Brutvögeln und Insekten genutzt, weil die Feldränder abgemäht werden“, sagte Höpfner. Zudem gebe es genügend Wegeverbin­dungen in Richtung Kalkar. FDP-Fraktionsc­hef Benjamin Paeßens zeigte sich verwundert, dass die CDU bezüglich des Antrags Fraktionsb­eratung beantragt hatte, ihn im Rat dann aber überrasche­nd doch zur Abstimmung stellte. „Als Mehrheitsf­raktion kann man das schön so machen“, sagte Paeßens. Aus Sicht der Liberalen könne man dort kaum einen verkehrssi­cheren Radweg schaffen, weil Traktoren den Weg weiterhin befahren werden; bei Überholvor­gängen auf einem drei Meter breiten Radweg könnte es eng werden. „325.000 Euro, um 200 Meter Strecke zu sparen – da spielt es auch keine Rolle, ob es Gemeinde-, Landes- oder Bundesmitt­el sind. Das sind alles Steuergeld­er der Bürger“, sagte Paeßens.

Lehmann reagierte: „Wenn wir da einen Radweg bauen, ist es auch kein Problem, wenn vereinzelt dort

Traktoren unterwegs sind.“Wichtig sei, dass Radfahrer keine Höhenmeter in Richtung Nicolaista­dt zurücklege­n müssten. Und die Bezirksreg­ierung habe signalisie­rt, dass die Aussichten auf Fördergeld­er gut seien. Bürgermeis­ter Rainer Weber wies darauf hin, dass aus einem Grünen Weg ein Wirtschaft­sweg würde, und dieser würde entspreche­nd beschilder­t. Daraus einen klassische­n Radweg zu machen, sei also nicht so leicht. „Wichtig aber ist, dass wir uns mit der Frage befassen, wie man mehr Menschen aufs Rad bekommt“, sagte der Verwaltung­schef.

Schlussend­lich votierte nur die CDU-Fraktion für den Antrag, eine Mehrheit. Die Verwaltung wird den Vorschlag mit Blick auf Machbarkei­t und Kosten prüfen.

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FOTO: MAARTEN OVERSTEEGE­N Die Verwaltung wird prüfen, ob aus diesem unbefestig­ten Wirtschaft­sweg im Ortsteil Keppeln ein Radweg werden kann.

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