Gibt es Leben im All, Herr General?
In Uedem sitzt das Weltraumkommando der Bundeswehr. Unter der Leitung von Generalmajor Michael Traut wird dort der Weltraum beobachtet. Wie genau, das erklärt er am 20. Mai in der Klever Hochschule. Der Lions Club lädt ein.
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns aber nicht in einer fernen Zukunft, sondern in der Gegenwart. Und im beschaulichen Uedem, genauer gesagt in der NATO-Einrichtung auf dem Paulsberg, beobachtet man mit Argusaugen, was sich weit über den Köpfen der Erdbewohner so alles abspielt.
Im Juli 2021 wurde das Weltraumkommando der Bundeswehr in Dienst gestellt, im April 2023 konnte das neu errichtete Gebäude für das Weltraumkommando in Uedem eingeweiht werden. Zu den Aufgaben des Kommandos gehört unter anderem die Überwachung des erdnahen Weltraumes, das Aufklären potenzieller Bedrohungen für Satelliten und die Analyse der Einflüsse des Weltraumwetters auf orbitale und terrestrische Systeme. 130 Männer und Frauen verrichten dort ihren Dienst, angeführt von Generalmajor Michael Traut.
Wohl jeder, der sich für den Weltraum interessiert, würde auf dem Paulsberg gerne mal Mäuschen spielen. Umso verlockender ist der Vortrag, den die Lions Clubs KleveKalkar und Niederrhein für den 19. März organisiert haben: Dann wird Generalmajor Michael Traut in der Hochschule Rhein-Waal aus der Praxis in Uedem berichten und erklären, was das Weltraumkommando eigentlich so alles macht. Titel des Vortrages: „Bedeutung des Weltraums für unsere moderne Gesellschaft. Welche Rolle hat die Bundeswehr?“Der Vortrag findet ab 18 Uhr in Hörsaal 1 (Hörsaalzentrum 01 EG 005) der Hochschule Rhein-Waal in Kleve statt.
Nach dem Vortrag soll die Gelegenheit bestehen, dem Generalmajor Fragen zu stellen. Der Vortrag ist nicht nur für Studenten der Hochschule
Rhein-Waal, sondern für alle Interessierten offen. Eintritt wird nicht verlangt. Die Veranstaltung soll etwa 90 Minuten dauern. Interessant vor allem für Studenten der Hochschule: Die Bundeswehr bietet vielseitige Berufschancen. Allein das Weltraumkommando soll in den nächsten Jahren von 130 auf 260 Mitarbeiter wachsen. Insbesondere Studenten der MINT-Fächer sind da für die Bundeswehr interessant.
Moderiert wird der Vortragsabend von Dr. Hasan Alkas, Professor für Mikroökonomie an der Hochschule Rhein-Waal. Er ist auch Präsident des Lions Clubs Kleve-Kalkar,
der die Veranstaltung zusammen mit dem Lions Club Niederrhein um Präsident Hermann-Josef Kleinen auf die Beine gestellt hat. „Wir freuen uns sehr, dass wir Generalmajor Michael Traut für den Vortrag gewinnen konnten. Er wird sicher viele interessante Informationen mitbringen. Und es ist nicht selbstverständlich, diese Informationen zu bekommen“, sagt Kleinen. Der Kontakt sei über das Lions Club-Mitglied Hermann von Ameln zustande gekommen, der die Möglichkeit hatte, den General anzusprechen und schließlich für den Vortrag zu gewinnen. „Wir hoffen, dass viele
Leute kommen. Der Vortrag ist für jeden offen“, sagen die drei Lions.
Was machen die Lions Clubs eigentlich genau? Darüber gaben die beiden Präsidenten und Mitglied Hermann von Ameln in einem Presse-Vorgespräch zum Vortrag Aufschluss. „We serve“, das sei der Grundgedanke der Lions Clubs, die es in über 200 Ländern gibt und die allein in Deutschland gut 52.000 Mitglieder in knapp 1600 Clubs zählen. „We serve“– „wir dienen“. Die Clubs sind gemeinnützig und dienen der Gemeinschaft auf vielfältige Weise, beispielsweise durch die Generierung von Spenden mit
verschiedenen Aktionen. Spenden, die dann häufig anderen Vereinen zugutekommen. Zu den Zielen der Lions zählen die Völkerverständigung und das Eintreten für bürgerliche, kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung der Gesellschaft. Eine Stärke ist die Bündelung unterschiedlicher Kompetenzen durch die verschiedenen Hintergründe der Mitglieder.
Mitglied könne grundsätzlich jeder werden, erklärt Hermann-Josef Kleinen. Allerdings schaue man darauf, dass jedes neue Mitglied Kompetenzen – beispielsweise aufgrund seines Berufes – mitbringt, die der Club gut gebrauchen kann. „Wir wollen möglichst vielfältig aufgestellt sein“, sagt Kleinen. „Mit elitärem Denken hat das aber nichts zu tun. Man muss auch kein Akademiker sein, um Mitglied zu werden.“Voraussetzung für den Aufnahmeprozess sei, dass das potenzielle Mitglied von einem Lion vorgeschlagen werde. „Dazu kann man einfach ein Mitglied ansprechen“, erklärt Alkas.