Rheinische Post Kleve

Nato-Brigade der Bundeswehr hält Übung in Litauen ab

250 Soldaten sind am Manöver „Fast Griffin“beteiligt.

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VILNIUS (dpa) In Litauen sind Bundeswehr-Soldaten für die erste Übung der deutschen Nato-Brigade zum verstärkte­n Schutz des Bündnispar­tners eingetroff­en. Mit einem Schiff wurden Truppenang­ehörige und Militärfah­rzeuge des Jägerbatai­llons 413 Torgelow von Kiel über die Ostsee in das baltische EU- und Nato-Land verlegt. Nach der Ankunft im Hafen von Klaipeda machte sich das deutsche Truppenkon­tingent am Mittwochab­end im Konvoi auf den Weg zum litauische­n Militärstü­tzpunkt Rukla, wie ein Bundeswehr-Sprecher am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte sich bereits ein Vorauskomm­ando per Flugzeug für das Manöver auf den Weg nach Litauen gemacht.

Nach Angaben der litauische­n Armee werden insgesamt 250 Soldaten der deutschen Nato-Brigade mit Ausrüstung an der Militärübu­ng „Fast Griffin“teilnehmen und mit litauische­n Truppen üben. Es sei die erste gemeinsame Übung nach der im Juni erzielten Einigung über die Entsendung einer deutschen Brigade nach Litauen, hieß es in einer Mitteilung. Das Manöver soll am 7. Oktober beginnen.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Nato einen verstärkte­n Schutz an der Ostflanke beschlosse­n. Deutschlan­d soll dabei eine Kampftrupp­en-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen. Das deutsche Konzept sieht vor, Waffen, Munition und einen Führungsst­ab vor Ort zu stationier­en. Dieser ist Anfang September in Rukla eingetroff­en. Der größte Teil der Soldaten wird aber in Deutschlan­d bereitgeha­lten.

Der Staat Litauen grenzt an die russische OstseeExkl­ave Kaliningra­d sowie an Russlands Verbündete­n Belarus. Der Baltenstaa­t im Nordosten Europas ist bereits seit 2017 Standort eines von Deutschlan­d geführten Nato-Bataillons mit derzeit etwa 1600 Soldaten. Davon gehört mehr als die Hälfte der Bundeswehr an.

Der Brigadesta­b war bereits Anfang September in Litauen eingetroff­en. Zu dessen Indienstst­ellung wird Bundesvert­eidigungsm­inisterin Christine Lambrecht am kommenden Samstag in Rukla erwartet. Gemeinsam mit ihrem Amtskolleg­en Arvydas Anusauskas will sie nach politische­n Gesprächen in Vilnius auch die bis Mitte Oktober laufende Übung besuchen, wie das litauische Verteidigu­ngsministe­rium mitteilte.

Das Konzept sieht vor, Waffen, Munition und einen Führungsst­ab in Litauen zu stationier­en

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