Ärzte-Team hilft Patienten in Westafrika
Insgesamt 19 ehrenamtlich arbeitende Mediziner vom Niederrhein reisen im November für zwölf Tage nach Benin, um kranke Menschen zu operieren. Die Stiftung „Aktion pro Humanität“hilft dort der armen Landbevölkerung.
KREIS KLEVE Mehr als acht Stunden Arbeit pro Tag bei einer herausfordernden Hygiene-Situation und tropischem Klima: Das erwarten die 19 Mitglieder des Ärzte-Teams, das am 2. November für zwölf Tage für die Stiftung „Aktion pro Humanität“in den westafrikanischen Staat Benin reisen. Ihr Ziel ist eine Klinik „im Busch“, rund 170 Kilometer von der nächstgrößeren Stadt entfernt. Die medizinisch-technische Delegation
„Die Ärzte opfern ihren Urlaub, um in Afrika zu helfen. Sie zahlen ihre Anreise selbst“
Heike Waldor-Schäfer Stiftung Aktion pro Humanität
reist dort freiwillig hin, zum Teil opfern sie ihren Urlaub, um Menschen in der armen Region zu helfen. Seit 25 Jahren gibt es die „Aktion pro Humanität“, zunächst als Verein, seit einigen Jahren als Stiftung. Ihre Vorsitzende: Dr. Elke Kleuren-Schryvers. „Jedes Jahr reist ein Medi-Team nach Westafrika, darunter Chirurgen, Anästhesisten, Zahnärzte und andere Fachleute“, sagt Heike Waldor-Schäfer, Sprecherin der Stiftung.
Die Reise Anfang November ist die bisher größte „Mission“der Stiftung. Das Chirurgen-Team um Dr. Johannes Kohler, den ehemaligen Chefarzt des St.-Josef-Hospitals in Xanten, erwartet mehr als 40 bereits dokumentierte Patienten mit schweren traumatologischen Knochenveränderungen, durch die sie keine Chance auf Broterwerb haben. Unter anderem werden zwei jungen Menschen in dem vom Klever Unternehmer Bernd Zevens 2015 gespendeten OP-Container ein künstliches Hüftgelenk implantiert.
Viel Arbeit warten darüber hinaus auf das internistisch-endoskopische Team sowie das medizinisch-technische Team: Letzterem wird es obliegen, eine Zahnarztpraxis komplett zu installieren. Nur so können sie die in Schlangen wartenden Menschen mit Zahnproblemen behandeln. Häufig finden auch Mütter mit kranken Kindern den Weg in die Klinik – die meisten Patienten entstammen der armen Landbevölkerung. „Das Team aus Deutschland will diesen Patienten mit dem medizinischen Personal aus Afrka vor Ort gemeinsam helfen“, sagt Sprecherin Heike Waldor-Schäfer. „Die Arbeit erfolgt immer im Verbund.“
Auch wenn kein Besuch aus Deutschland da ist, läuft der Betrieb
in dem Hospital: Inzwischen umfasst das Personal dort 80 Menschen. Sie haben die Spezialisten vom Niederrhein in den vergangenen Wochen mit Röntgenbildern und anderen Infos zu den Patienten geschickt, die sie vor Ort erwarten. „Die Operationen sind bis ins Detail geplant, die Ärzte nehmen entsprechendes Equipment mit.“Allerdings, berichtet Waldor-Schäfer, müsse das Team vor Ort auch mit Überraschungen rechnen und spontan reagieren können.
Nicht ohne Grund können die aktiven Helfer und die Spender stolz sein, dass der Betrieb des Krankenhauses in Benin gut läuft – und dass es inzwischen eine Klinik mit Vorzeige-Charakter ist. „Die Arbeit wird größtenteils durch Spenden finanziert. Es gibt einige große und kleine Spender“, sagt Heike Waldor-Schäfer dankbar. Die Entwicklungen helfen den Menschen in der ländlichen Region enorm und zeigen, wie Menschenwürden und Überlebensperspektiven durch die Helfer vom Niederrhein als Spender und Förderer umgesetzt werden.