„Klever CDU tritt Ehrenamt mit Füßen“
Der Vorsitzende des 1. FC Kleve über die aktuelle Jahreshauptversammlung.
In der gestrigen RP-Ausgabe sind im Zuge des Artikels über die Jahreshauptversammlung des 1. FC Kleve, „Stadt tritt Ehrenamt mit Füßen“, Inhalte falsch wiedergegeben worden. Daher befragten wir den Vorsitzenden Christoph Thyssen nach den drängendsten Themen der Rot-Blauen.
Lieber Herr Thyssen, Sie waren mit der gestrigen Berichterstattung nicht einverstanden. Warum?
Die Sachverhalte insbesondere bezüglich der Entwicklung des Sportzentrums Bresserberg und der Grundstücksangelegenheit Stadionstr. sind sehr komplex und wurden leider in der Berichterstattung nicht gänzlich wiedergegeben. Bei der Entwicklung des Sportzentrums ist der Verein in hohem Maße von der Klever CDU und nicht von der Verwaltung
Christoph Thyssen
enttäuscht. Bei der Grundstücksfrage werde ich zitiert, dass wir das Grundstück lastenfrei übertragen hätten. Das ist nicht der Fall und wurde von mir nicht behauptet.
In welcher Verfassung steckt der 1. FC Kleve aktuell?
Thyssen Wir stehen finanziell und sportlich gut da. Die erste Mannschaft unseres Vereins ist in die Oberliga aufgestiegen, und auch in den anderen Bereichen sind wir sportlich sehr erfolgreich unterwegs. Die Mitgliederzahlen aller Abteilungen sind konstant. Unser Haushalt ist ausgeglichen.
Dennoch ist die Posse um die Entwicklung des Sportzentrums Bresserberg nicht geklärt. Wie blicken Sie auf diese Diskussion?
Thyssen Wir als Vereine, dass heißt VfL Merkur Kleve und der 1. FC Kleve, fordern, diese Angelegenheit nicht bloß auf den Turnhallenbau zu reduzieren. Wir haben Gespräche mit allen im Klever Rat vertretenen Parteien geführt, und konnten zumindest einen gemeinsamen Termin der beiden Vereine mit der Verwaltung und den Vertretern der im Rat der Stadt Kleve ansässigen Parteien aufsetzen. Daraus nahmen wir zwar ein gutes Gefühl mit, die offenen Klever und insbesondere die CDU-Fraktion, aber haben in der Folge nicht an den Verabredungen festgehalten. Das ist schon sehr frustrierend, wie hier mit Ehrenamtlern umgegangen wird. Dass insbesondere die CDU den Fokus bei der Entwicklung des Sportzentrums auf den Schulsport und nicht den Vereinssport legt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Aussage von Herrn Gebing, dass der Schulsport die Basis des Vereinssports sei, wundert mich sehr, wenn ich die zahlreichen aktiven Kindergartenkinder in den hiesigen Sportvereinen sehe.
Wie verfahren Sie als Verein nun weiter?
Thyssen Das Grundstück wurde, wie im Notarvertrag vereinbart, unentgeltlich übertragen. Einen Aufwendungsersatzanspruch für die Stadt sehe ich, wie auch seinerzeit der Insolvenzverwalter und viele Rechtsvertreter, nicht. Wir baten unsere Mitglieder nun um ein Votum für den weiteren Umgang in dem Fall: wir wollen nicht länger auf die Einrede der Verjährung der Forderung verzichten und einen Schlussstrich unter die Angelegenheit ziehen, gegebenenfalls auch mit einer gerichtlichen Klärung