Begeisterndes Musical in der Kirche
Reeser Tage der Kirchenmusik: Viel Applaus gab’s für die Aufführung „Johannes, der Täufer“in St. Mariä Himmelfahrt.
REES (het) Zum Abschluss des Kindermusicals „Johannes der Täufer“von Markus Heusser erfüllte ein tosender, nicht endender Beifall das Kirchenschiff der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt am Sonntagabend. Es war die verdiente Anerkennung für eine grandiose Leistung des Jungen Chores Rees, der Reeser Spatzen und des künstlerischen Leiters Klaus Lohmann. Mit zwei Zugaben verabschiedeten sich nach eineinhalb Stunden äußerster Konzentration 38 Kinder, Jugendliche und der Dirigent vom begeisterten Publikum, – sichtlich erschöpft und glücklich.
Mal rhythmisch, dann wieder andächtig, aber immer voller Energie, präsentierten die motivierten Kinder und Teenager mit stimmungsvollen Songs und Theaterszenen die biblische Geschichte, lebendig und modern interpretiert, gefühlvoll musikalisch vorgestellt.
Im Mittelpunkt stand die Botschaft von Johannes, dem Täufer. Kantor Lohmann führte kurz in die Bibelgeschichte ein. „Er war eine Persönlichkeit. Alle wollten ihn hören, den Propheten mit der krassen Botschaft. Denn er nahm kein Blatt vor den Mund und redete den Menschen mit klaren Worten ins Gewissen. Egal, ob er zu jüdischen Theologen, römischen Soldaten oder gar zu König Herodes sprach. „Kehrt um und ändert euer Leben! Tut Buße! Mach euch bereit für den, der nach mir kommt.“Ein leidenschaftlicher Prediger. Ein Kämpfer gegen heuchlerische Frömmigkeit. Der Wegbereiter für den Messias. Ein Leben für das Licht der Welt, Jesus Christus.“
Beeindruckend waren die Textsicherheit und die spürbare Spielfreude aller Akteure. Jeder Darsteller beherrschte seine Aufgabe präzise. Sämtliche Abläufe und die Choreographien stimmten. Die Besucher erlebten diese Geschichte und ließen sich auf ein spannendes Abenteuer in eine andere Zeit ein, sichtbar auch durch die, der Zeitepoche angepassten, tollen Kostüme der Einzeldarsteller. Ohne die großartige Gesamtleistung des Ensembles zu schmälern, sollte die musikalische und schauspielerische Leistung des Johannes des Täufers, dargestellt von Carina Joris, herausgestellt werden. Alle „historischen Darsteller“spielten ihre Rollen leidenschaftlich, ihre solistischen Einsätze waren bemerkenswert. Zur modernen Interpretation der Theaterszenen durften natürlich als Requisiten der Laptop als Tafelersatz, der Boardcase, sowie Samba- und Beatrhythmen nicht fehlen. Mit der Schlussbotschaft des hinter Gittern gesperrten Predigers – „Mein Auftrag ist erfüllt, meine Karriere ist beendet“– leitete der Projektchor mit den Liedern „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“und „Das Licht der Welt erhellt die Zeit, aus der Ewigkeit, strahlt Himmelweit“das große musikalische Finale ein.
Donnernder Applaus honorierte die enormen Leistungen der „kleinen Stars“. Die Anspannung löste sich nicht nur bei den Akteuren, sondern bei den vielen begleitenden Eltern, Familienangehörigen und Freunden, die fiebernd die fantastische Aufführung und den Auftritt der Kinder miterlebten. Kantor Klaus Lohmann dankte den vielen
Helfer im Hintergrund, den Sponsore und Souffleusen sowie der Schneiderin, die die „tollen Kostüme“genäht hatte. Wegen der Zusammensetzung des Chores erfolgte
die Besetzung der männlichen Parts mit Mädchenstimmen. Nur nach fünf intensiven Monaten der Vorbereitung sei das Gesamtwerk aufführbar gewesen.