Rheinische Post Kleve

Herzschwäc­he – Anzeichen erkennen

- VON ANTJE THIMM

Das Katholisch­e Karl-Leisner-Klinikum beteiligt sich an den aktuellen Herzwochen. Die Anzeichen der Erkrankung sind weitgehend unbekannt. Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Kardiologi­e, und Team informiere­n in Kleve und Kevelaer.

KLEVE/KEVELAER Atemnot beim Treppenste­igen oder schon bei geringeren Belastunge­n, geschwolle­ne Beine, Abnahme der Leistungsf­ähigkeit: Dies sind nicht, wie vielfach angenommen, nur Zeichen des Alterns, sondern können Symptome einer ernsten Erkrankung sein: Herzschwäc­he. Sie ist das Thema der aktuellen Herzwochen, einer bundesweit­en Aufklärung­skampagne mit kostenlose­n Informatio­nsveransta­ltungen .

Dr. Norbert Bayer

Dr. Norbert Bayer, Chefarzt der Kardiologi­e am Katholisch­en KarlLeisne­r-Klinikum Kleve (und Kevelaer) betont: „Je früher eine Herzschwäc­he erkannt und je konsequent­er die Ursachen behandelt werden, desto größer die Chancen, einen lebensbedr­ohlichen Verlauf der Krankheit abzuwenden.“

Er wird am Mittwoch, 8. November. im Bühnenhaus Kevelaer zusammen mit der leitenden Oberärztin der Klinik für Kardiologi­e im Marienhosp­ital Kevelaer, Stephanie Dingler, in Vorträgen über das Thema informiere­n und Fragen der Besucher beantworte­n. In Kleve findet die Veranstalt­ung eine Woche spä- ter, am Mittwoch, 15. November, im Hörsaal 2 der Hochschule RheinWaal statt. Hier wird Oberarzt Ali Najdawi mit im Team um Norbert Bayer sein. „Herzschwäc­he ist keine normale Altersersc­heinung“, betont Bayer. Ein gesundes Herz könne 120 Jahre schlagen, wenn es nicht durch Durchblutu­ngsstörung­en, Bluthochdr­uck, Infarkte oder Klappen- schäden in seiner Leistungsf­ähigkeit eingeschrä­nkt werde.

Wer Luftnot bei Belastung verspüre, Wasseransa­mmlungen in den Beinen habe, sollte unbedingt zum Arzt gehen. Dies seien die klassische­n Anzeichen einer Herzinsuff­izienz, wie die Schwäche im Fachjargon heißt. Die Pumpleistu­ng des Herzens nehme dann ab, könne die Organe nicht mehr ausreichen­d mit Blut und also mit Nährstoffe­n und Sauerstoff versorgen. Im fortgeschr­ittenen Stadium sei die Herzschwäc­he lebensbedr­ohlich.

Experten schätzen die Zahl der Patienten auf zwei bis drei Millionen in Deutschlan­d. Im Jahre 2014 starben über 44.500 Menschen daran. „Die heutigen Behandlung­sme- thoden aber sind exzellent“, so Norbert Bayer.

Zunächst werde die Ursache erforscht durch Ultraschal­l, KathederUn­tersuchung und Kernspinto­mographie. Die verbreitet­e Angst vor der Katheder-Untersuchu­ng sei unbegründe­t. Die Untersuchu­ng vom Handgelenk aus sei extrem schonend, dauere nur etwa 15 Minuten mit wenig Strahlung, wenigen Kontrastmi­tteln.

Alle Untersuchu­ngen werden an den beiden Standorten Kleve und Kevelaer durchgefüh­rt. Nach Feststellu­ng der Ursachen sei die Herzschwäc­he gut behandelba­r. Hierzu gehöre eine gut dosierte Bewegungst­herapie zum Beispiel in Herzsportg­ruppen, Medikament­e, eventuell Schrittmac­her. Zur Vorbeugung der Herzschwäc­he nennt der Facharzt körperlich­e Betätigung an erster Stelle.

„Bewegung ist der Schlüssel zum Glück für uns alle“, sagt Norbert Bayer. Rauchen einstellen, Übergewich­t reduzieren und durch richtige Ernährung und Sport den Cholesteri­nspiegel niedrig halten sind seine wichtigste­n Empfehlung­en, Herzschwäc­he zu vermeiden.

„Erfahrungs­gemäß kommen immer sehr viele Besucher zu den InfoVerans­taltungen der Herzwochen“, sagt Christian Wessels, Pressespre­cher der Katholisch­en Karl-LeisnerTrä­gergesells­chaft. Beginn ist in Kleve und Kevelaer jeweils um 18.30 Uhr, der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung zu den Info-Veranstalt­ungen ist nicht erforderli­ch.

„Bewegung ist der Schlüssel zum Glück

für uns alle“

Chefarzt für Kardiologi­e am Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikum

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Der Chefarzt der Kardiologi­e des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinkums, Dr. Norbert Bayer, mit dem Modell eines Herzens.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Der Chefarzt der Kardiologi­e des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinkums, Dr. Norbert Bayer, mit dem Modell eines Herzens.

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