Nachhaltiges Anlegen wird Normalität
In der Anlageberatung der HSBC gewinnen umweltschonende und ethisch fokussierte Investments immer mehr an Gewicht. Das Research durchleuchtet jede einzelne Aktie und Anleihe auf nachhaltige Kriterien – und die Wertentwicklung des vergangenen Jahrzehnts belegt eine Outperformance nachhaltiger Portfolios.
Weniger Risiko bei gleichzeitig höherer Gewinnerwartung – was nach der Quadratur des Kreises bei Investments klingt, ist das Ergebnis einer gängigen von HSBC empfohlenen Anlagestrategie. „Wir sprechen das Thema Nachhaltigkeit von uns aus in den Beratungsgesprächen an, denn die HSBC hat sowohl ihre Anlageprodukte als auch die Prozesse daraufhin ausgerichtet“, beschreibt Dr. Rudolf Apenbrink, Vorstand Private Banking und Asset Management bei HSBC Deutschland.
Noch immer fällt ein großer Anteil der nachhaltig angelegten Gelder in Deutschland auf institutionelle Investoren. Die HSBC sieht aber eine wachsende Nachfrage bei Privatanlegern, gerade auch im Private Banking. „Investoren wollen nicht mehr nur einfach ihr Kapital vermehren, sondern mit ihrer Geldanlage auch Verantwortung übernehmen – vor allem die jüngere Generation“, weiß Apenbrink. Privatanleger erwarten zunehmend von den Unternehmen, in die sie investieren, dass diese beispielswei- se mit Ressourcen nachhaltig umgehen, die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter stimmen und die Unternehmensführung transparent berichtet. „Wurde früher ein Fokus auf ökologisch und ethisch nachhaltige Investments oft belächelt, so ist dies heute kaum noch der Fall. Nachhaltige Anlagen werden immer mehr zur Normalität.“
Ein Grund dafür ist, dass inzwischen nachgewiesen wurde, dass bei einer „Gute-Gewissen-Anlage“die finanzielle Rendite keinesfalls leiden muss. Im Gegenteil verbessert sich die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, wenn sie verstärkt ökologische, soziale und Governance-Themen berücksichtigen. Und ein besseres Abschneiden im Wettbewerb ist eher von Vor- als von Nachteil für die Wertentwicklung einer Aktie. Nachhaltige Investments brauchen den Vergleich nicht zu scheuen. Zum Beispiel hängte der Nachhaltigkeits-Index MSCI Europe SRI den Gesamtmarkt-Index MSCI Europe bis Ende Januar 2017 um rund 20 Prozentpunkte ab, seit er im September 2007 aufgelegt wurde. Noch dazu wurde dies mit geringeren Wertschwankungen sowie kleineren maximalen Verlusten erreicht. „Nachhaltig aufgestellte Unternehmen sind risikoärmer und dadurch auf lange Sicht weniger Skandalen ausgesetzt, weil ihre Sicherheitsvorkehrungen etwa Umweltschäden verhindern und eine innere Transparenz Betrugsfällen vorbeugt“, erklärt Apenbrink. „Im Durchschnitt kann mit unserem nachhaltigen Investmentansatz jedes Jahr eine Mehrrendite von rund zwei Prozentpunkten bei gleichzeitig niedrigerem Risiko erzielt werden.“
Durch die Nachhaltigkeit wird das „magische Dreieck der Vermögensanlage“zum Viereck, denn diese tritt neben die drei konkurrierenden Anlageziele Rendite, Risiko und Liquidität. „Diese vierte Dimension muss den Zielkonflikt der anderen allerdings nicht unbedingt verschärfen“, ist Apenbrink überzeugt.
Die HSBC habe „Nachhaltigkeit in den Bank-Genen“. Apenbrink verweist darauf, dass sie bereits im Jahr 2003 den ersten ausschließlich auf Nachhaltigkeit fokussierten Analysten eingestellt und mit dem Aufbau eines Exzellenzzentrums in Paris begonnen habe. „Die HSBC gehörte 2006 zu den ersten, die das Respon- sible-Investments-Abkommen der Vereinten Nationen unterzeichnet haben.“
Heute ist eine ESG-Evaluierung Teil einer jeden Einschätzung der HSBC, egal ob für Aktien oder Anleihen. E steht hierbei für die Umwelt (environment), S für Soziales und G für gute Unternehmensführung (governance). ESG-Kriterien sind fester Bestandteil der Research-Prozesse, und HSBC hat ein eigenes Nachhaltigkeits-Research entwickelt. Eine interne Datenbank fasst Informationen zu über 6000 Emittenten zusammen. Die Unternehmen werden 30 Sektoren zugeordnet. Jeder Sektor wird hinsichtlich der einzelnen ESG-Kriterien unterschiedlich beleuchtet. Im Automobil- und Energiesektor beispielsweise sind ökologische Faktoren am stärksten gewichtet. Bei Finanzwerten hingegen dominieren die Governance-Faktoren. Aus der Analyse ergibt sich ein Gesamtrisikosignal für jedes Unternehmen. Die HSBCAnalysten überprüfen auch Bestandswerte regelmäßig.
Um die „best in class“-Aktien und -Anleihen in Fonds zu bündeln, legt die HSBC derzeit einige nachhaltige Themenfonds auf. Ende 2017 sollen diese auf einen niedrigen CO2Ausstoß fokussierenden Fonds in den Vertrieb gehen.
Die HSBC hat „Nachhaltigkeit in den Bank-Genen“, sagt Dr. Rudolf
Apenbrink