Mit der Erntemaschine Renditen einsammeln
Ein breit gestreutes Investment in die relevanten Märkte der Welt bringt mehr, als auf spezielle Marktmeinungen zu setzen – nach diesem Grundsatz investieren die Anlageexperten der auf unabhängige Beratung spezialisierten Quirin Privatbank.
Anleger hören immer wieder Tipps, sie sollten in diese Märkte setzen oder in jene. Und dann bekommen sie Empfehlungen für Produkte, die solche Strategien umsetzen. Bernhard Freytag, Niederlassungsleiter der Quirin Privatbank in Düsseldorf, hält von solchen Ratschlägen gar nichts. Es sei besser, breit gestreut in alle relevanten Anlagemärkte der Welt zu investieren. Damit diversifiziere man die Risiken. „Wir investieren in 10.000 Werte weltweit“, stellt Bernhard Freytag die Anlage- strategie der Quirin Privatbank dagegen.
Die Bank setzt dabei im Wesentlichen auf kostengünstige ETFs, also an der Börse handelbare Indexfonds (Exchange Traded Funds). Diese Fonds enthalten die Papiere von Indizes, die die Entwicklung an klar definierten Märkten nachzeichnen. Zu ihnen gehört zum Beispiel der deutsche Aktien-Leitindex Dax, der Renten-Index Rex oder auch der weltweite Industrieländer-Aktienindex MSCI World.
Sie spiegeln in ihren Kursen die Anlageentscheidungen von Millionen Finanzspezialisten auf der ganzen Welt wider und sind damit „effizient“, wie Freytag sagt. Während bei den ETFs kein Manager die Auswahl trifft – die Zusammensetzung ist ja durch den Index definiert – versuchen Fondsmanager bei prognosegetriebenen, aktiv gemanagten Fonds, mehr Rendite zu erwirtschaften, also den Markt zu schlagen. „Doch die Alphamanager schaffen das nicht“, stellt Freytag fest. Diese Fonds sind jedoch deutlich teurer als ETFs. Freytag vermutet dahinter Geschäftsinteressen der Finanzbranche: „Die Banken verkaufen Produkte, die sie selbst kreieren, und schaffen so Wertschöpfungsketten, an denen sie verdienen.“
In der Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank kommen für Aktien- und Anleiheinvestitionen daher nur ETFs und die artverwandten Anlageklassenfonds zum Einsatz – und von denen sehr unterschiedliche. Sie decken nicht nur viele Länder ab, sondern zum Beispiel auch unterschiedliche Währungen oder Unternehmensgrößen. Die Indexwelt ist da mittlerweile ziemlich ausdifferenziert. Dabei laufen viele Märkte auch dann gut, wenn andere mal Schwächephasen erleben. Anleger, die in all diesen Märkten investiert sind, profitieren also von der breiten Streuung – oder, wie es Prof. Dr. Stefan May sagt: Ein gut strukturiertes Wertpapierdepot gleiche „einer riesigen Erntemaschine, die sämtliche an den internationalen Kapitalmärkten vorhandenen Renditen in effi- zienter Weise einsammelt“. May ist Experte für Finanzmarktforschung und leitet das Anlagemanagement der Quirin Privatbank.
Zum Einsatz kommen nur ETFs, die einen mehrstufigen detaillierten Prüfprozess erfolgreich durchlaufen haben, der in den zurückliegenden zehn Jahren stetig verbessert und verfeinert wurde und nach wie vor wird. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil sich selbst auf denselben Index lautende ETFs häufig unterscheiden können – zum Beispiel in der steuerlichen Ausgestaltung, was für Anleger durchaus spürbare Folgen haben kann. Deshalb beschäftigt die Bank allein in Düsseldorf vier Finanzanalysten.
Zu dieser Basis der Vermögensverwaltung, die die Bank mit dem Stichwort „Markt“kennzeichnet, kommen je nach Kundenwunsch und -si- tuation zwei weitere Bausteine, zum einen die „Meinung“– hierbei kann der Anleger eigene Schwerpunkte und Investmentideen in die Anlageentscheidung einfließen lassen – und schließlich „Wissen“. Damit sind besondere Situationen etwa bei komplexen Vermögensstrukturen gemeint, die auch ein Investment in Spezialmärkte zulassen.
Zum Einsatz kommen hier zum Beispiel Investments in einen Wohnimmobilienfonds oder in Tranchen von Private Equity-Beteiligungen. „Die Anlageexperten der Quirin Privatbank verzichten somit bewusst auf prognosegetriebenes, so genanntes aktives Management und den damit verbundenen Versuch, den Markt mit Spekulationen und Prognosen renditemäßig schlagen zu wollen“, erklärt Bernhard Freytag. „Stattdessen sichern sie Anlegern mit der Anlagestrategie ‚Markt – Meinung – Wissen‘ langfristig und prognosefrei die faire Rendite des Marktes.“
Natürlich müsse auch hier all dem eine intensive Bera- tung vorangehen, betont Freytag. Anleger können dann je nach Risikoneigung zwischen unterschiedlichen Modellen wählen, die etwa verschiedene Aktienquoten berücksichtigen. Da die Investments in ETFs getätigt werden und damit in Indizes, zu denen meist schon eine Vielzahl von Daten vorliegen, könne das langfristige Rendite-Risiko-Verhältnis verschiedener Risikoneigungen klar benannt und die strategische Investitionsentscheidung so zusätzlich nachvollziehbar fundiert werden, erklärt Freytag.
Mit ihrer Anlagephilosophie kann die Quirin Privatbank am Markt offenbar überzeugen – jedenfalls verzeichnet Freytag Wachstum: Die Bank geht davon aus, die Zahl ihrer Kunden in diesem Jahr um zehn Prozent zu steigern. Im vergangenen Jahr war die Zahl um 6,5 Prozent gestiegen. Mittlerweile verwaltet die Bank Kundenvermögen von insgesamt mehr als drei Milliarden Euro, sie beschäftigt rund 230 Mitarbeiter. Kürzlich wurde die 13. Filiale in Wiesbaden eröffnet.