Rheinische Post Kleve

LVR hilft Jugendlich­en bei Ängsten und Depression­en

- VON MARC CATTELAENS

Das Team der LVR-Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie besucht Schulen und gewährt Einblicke in die Klinik.

KLEVE Amir Djawadi weiß, wie schwer es Jugendlich­en fällt, sich Hilfe bei psychische­n Problemen zu holen. „Es gibt da große Berührungs­ängste. Viele rufen nachts bei uns an und erzählen uns, dass sie bereits seit einem Jahr Angstzustä­nde haben. Diese Notfälle wollen wir reduzieren und helfen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist“, sagt der Facharzt für Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie an der LVRKlinik in BedburgHau.

Um dieses Ziel zu erreichen, geht das Team der Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie jetzt auf Wunsch zu Schulen und spricht dort mit den Schülern. Erste Besuche an der Gesamtschu­le Kleve und am Collegium Augustinia­num Gaesdonck haben bereits stattgefun­den. Und das sehr erfolgreic­h. „Die Schüler haben uns sehr viele Fragen zu unserer Arbeit gestellt. Dabei war es erstaunlic­h, welche Vorstellun­gen sie oft haben. Einige denken, wir würden die Schüler in der Klinik mit Spritze und Zwangsjack­e empfangen. Das hat natürlich nichts mit der Wirk- lichkeit zu tun “, sagt Sozialpäda­gogin Marijke Bornheim.

In der Schul-Doppelstun­de gibt das Team Informatio­nen über bestimmte Krankheits­bilder, berichtet über mögliche Auswirkung­en für die Betroffene­n und gibt Anregungen für den Umgang mit Erkrankten. Dabei geht es etwa um Fragen, wie eine Einweisung erfolgt, ob die Jugendlich­en ambulant oder stationär Hilfe erhalten oder wie lange in der Regel eine Behandlung dauert.

Probleme, mit denen sich die Jugendlich­en beim Team der Kinderund Jugendpsyc­hiatrie in BedburgHau melden können, sind beispielsw­eise Angst vor der Schule, Essoder Magersucht, Depression­en oder Mobbing, bis hin zu Selbstmord­gedanken. „Oft kommt es zu schwierige­n Situation, wenn die Eltern sich trennen“, sagt Bornheim.

Klassen haben nach dem Gesprächsa­ngebot zudem die Möglichkei­t, einen Einblick in den Klinikallt­ag vor Ort zu erhalten. Schulen können sich bei Interesse am neuen Angebot an Amir Djawadi unter Telefon 02821 81-3440 oder EMail amir.djawadi@lvr.de wenden.

„Es gibt große Berührungs­ängste bei den Jugendlich­en“

Amir Djawadi

Facharzt für Kinder- und Jugendpsyc­hia

trie an der LVR-Klinik in Bedburg-Hau

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