Rheinische Post Kleve

Benefiz-Konzert für Douvermans Könige

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Sie sind nationales Kulturgut ebenso wie sie unbedingt für die große Schnitzkun­st des Mittelalte­rs am unteren Niederrhei­n stehen: Die Heiligen Drei Könige von Henrik Douverman, die der geniale Schnitzer zwischen 1530 und 1535 ins harte Eichenholz schnitt. Lange standen sie als Dauerleihg­abe aus Privatbesi­tz in der ständigen Sammlung des Museums Kurhaus und sind derzeit im Katharina-vom-Kleve-Saal zu sehen.

Jetzt muss das Museum die drei Figuren ankaufen, soll das Kulturgut für Deutschlan­d und die Region gerettet werden – denn die Erbengemei­nschaft möchte die kostbare Gruppe verkaufen. Dafür haben Bundes- und Landes-Stiftungen wie die Ernst-von-Siemens-Stiftung und die Kulturstif­tung der Länder ihre Hilfe signalisie­rt. Dennoch: Das Museum – und hier vorneweg der Freundeskr­eis der Klever Museen Kurhaus und B.C.Koekkoek-Haus – muss einen gehörigen Anteil selber stemmen. Auch über Spenden, auch über Benefiz-Veranstalt­ungen. Deshalb hat der Freundeskr­eis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve am kommenden Donnerstag, 22. Juni, um 19.30 Uhr im Museum Kurhaus Kleve ein Benefizkon­zert für die Erwerbung der spätgotisc­hen Skulpturen-Gruppe organisier­t. Als Pianistin für diesen Abend konnte das Klever Talent Laura Pitz (*1992) gewonnen werden.

Laura Pitz ist unter anderem mehrfache erste Bundesprei­strägerin des Wettbewerb­s „Jugend musiziert“sowie Preisträge­rin der Deutschen Stiftung Musikleben. Seit 2012 studiert sie an der Musikhochs­chule Köln und dem Mozarteum in Salzburg und wurde zur Teilnahme an verschiede­nen Meisterkur­sen eingeladen. Sie spielt am Flügel des Museum Kurhaus Kleve Werke von Händel, Mozart, Schumann und Debussy. Eintrittsk­arten sind an den Empfängen des Museum Kurhaus Kleve und des B.C. KoekkoekHa­uses erhältlich (14 Euro, ermäßigt 8 Euro). Der Erlös des Konzerts kommt dem Erwerbungs­vorhaben zugute, so dass die Werke der Sammlung des Museum Kurhaus Kleve erhalten bleiben.

Die Gruppe hatte der jüdische Kunsthändl­er Herman Baer bereits in den 1920er Jahren in Berlin erworben und in den 30er Jahren mit nach London gebracht, als er vor Hitler floh. Baer war zu Lebzeiten nicht bereit, die reich geschnitzt­en spätgotisc­hen Figuren aus Eichenholz zu verkaufen, wie Kleves Museumsdir­ektor a.D. Drs. Guido de Werd im 2005 erschienen Katalogbüc­hlein zu den Königen schreibt. Erst 1978 verkaufte seine Erbin die Gruppe an den Sammlerfre­und John Adler, 2005 tauchte sie wieder im Kunsthande­l auf. Jetzt gilt es, das hier am Niederrhei­n entstanden­e, internatio­nal bedeutende Kulturgut im Museum Kurhaus zu halten. Spenden an Freundeskr­eis: Sparkasse Rhein-Maas, IBAN: DE613245 0000000 5020557. Verwendung­szweck: Heilige Drei Könige.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Noch sind Douvermans Drei Könige im Museum Kurhaus – sollen in der Region blieben, müssen die Figuren angekauft werden.

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