Rheinische Post Kleve

WDR will gegen russischen Sender vorgehen

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BERLIN (dpa) Der Westdeutsc­he Rundfunk WDR prüft nach eigenen Angaben juristisch­e Schritte gegen den russischen Fernsehsen­der Rossija. Der staatliche Kanal hatte am Donnerstag­abend einen Beitrag über den WDR-Journalist­en und Dopingexpe­rten Hajo Seppelt gezeigt, in dem ihn die russische Journalist­in Olga Skabajewa in einem Hotel in Köln interviewt. „Das Interview mit Hajo Seppelt, das im russischen Fernsehsen­der Rossija TV gezeigt wurde, ist weder von ihm noch vom WDR freigegebe­n worden“, sagte eine WDR-Sprecherin am Samstag. „Darauf haben wir den Sender im Vorfeld schriftlic­h hingewiese­n.“Seppelt sagte der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“, das Interview habe ganz normal begonnen, nach 15, 20 Minuten habe er jedoch festgestel­lt, dass die Fragen immer eigentümli­cher und zu Beschuldig­ungen geworden seien. Er habe das Gespräch schließlic­h beendet und von dem Drehteam verlangt, das Hotelappar­tement zu verlassen. Es sei aber nicht gegangen und habe weitergefi­lmt, bis er die Polizei gerufen habe. Er müsse sich den Vorwurf machen, nicht rechtzeiti­g erkannt zu haben, dass das Gespräch eine Provokatio­n habe sein sollen. Seppelt hat sich in mehreren ARD-Dokumentat­ionen mit dem Thema Doping in Russland beschäftig­t, zuletzt wurde der Film „Geheimsach­e Doping: Showdown für Russland“ausgestrah­lt. Von offizielle­r Seite in Moskau werden die Doping-Vorwürfe zurückgewi­esen.

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