Olympia: Los Angeles gegen Hamburg
Die US-Metropole geht als Favoritin ins Rennen um die Sommerspiele 2024.
LOS ANGELES/MÜNCHEN (sid) Hamburg bekommt einen weiteren starken Konkurrenten, und IOC-Präsident Thomas Bach bekommt seinen Willen. Die amerikanische Millionenmetropole Los Angeles wird sich aller Voraussicht nach ebenfalls um die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben. Für Bach, der sich nach der Absage von Boston einen starken amerikanischen Kandidaten gewünscht hatte, eine gute Nachricht – für Hamburg eine schlechte.
Die „Stadt der Engel“war zwar bereits 1932 und 1984 Gastgeber von Sommerspielen; dennoch dürfte sie als Favorit ins Rennen gehen. In den USA, dem wichtigsten Olympia-TV-Markt, fanden seit 1996 (Atlanta) keine Sommerspiele mehr statt – der Kontinent muss damit schon bedeutend länger warten als Europa mit den Interessenten Hamburg, Paris, Rom und Budapest seit London 2012. Dazu dürfte L.A. mit Nachhaltigkeit im Sinne von Bachs „Agenda 2020“punkten, und nirgendwo ist die Unterstützung der Bevölkerung größer.
Laut einer vom Amerikanischen Olympischen Komitee (USOC) in Auftrag gegebenen Studie befürworten überwältigende 81 Prozent der Menschen in Los Angeles eine Bewerbung. Das USOC hatte sich in Denver auch deshalb für L.A. und gegen die Interessenten San Francisco und Washington ausgesprochen; bis Ende August soll die Bewerbung offiziell sein.
„Sie haben hervorragende Wettkampfstätten sowie unglaublichen Rückhalt der Bevölkerung und Politik. Und sie verstehen einfach, welch gewaltige Vorteile Olympia bringen würde“, sagte USOC-Vorstandschef Scott Blackmun. Auf eine Bewerbung zu verzichten, käme einer „vergebenen Chance“gleich.
Bach hatte das USOC nach der überraschenden Absage des ursprünglichen Favoriten Boston im Juli ermuntert, sich mit einem anderen Kandidaten zu bewerben. Aus IOC-Sicht scheint L.A. der ideale Gastgeber zu sein.
Bürgermeister Eric Garcetti hat bereits signalisiert, dass er den „Host-City-Vertrag“unterzeichnen würde. Er erhofft sich bei einem Budget von 4,1 Milliarden Euro einen Gewinn von 136 Million Euro für die Stadt an der Westküste der USA. „Ich denke, dass es das Richtige wäre, wir würden davon wirtschaftlich profitieren“, sagte er der „Los Angeles Times“über eine Bewerbung, die auch Gouverneur Jerry Brown und der kalifornische Kongress befürworten.