Mediendirektor Hardt verlässt Erzbistum Köln
KÖLN/DÜSSELDORF (los) Es gibt viele Anzeichen für Krisen. Eins davon ist unzureichende Kommunikation. Auch daran lassen sich die Zerrüttungen im Erzbistum Köln ablesen. Das aktuellste Beispiel liefert Mediendirektor Christoph Hardt. Der 61-Jährige wird sein Amt Ende Februar verlassen – nach gerade acht Monaten. Er wird damit nicht zur Verfügung stehen, wenn Kardinal Rainer Maria Woelki Anfang März nach seiner Auszeit nach Köln zurückkommt.
Papst Franziskus hatte dem Kölner Erzbischof dazu geraten, da Woelki nach seiner Einschätzung schwere Fehler in der Kommunikation begangenen hatte, insbesondere im Umgang mit der Aufklärung sexuellen Missbrauchs. Dabei hatte das Erzbistum zwischen 2019 bis 2021 allein 820.000 Euro eigens für die Krisenberatung ausgegeben, wie der frühere Generalvikar und aktuelle Delegat Markus Hofmann Anfang Dezember dem Kölner Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat erklären musste.
Nun also wird Hardt gehen, der zuvor als Kommunikationschef beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Berlin gearbeitet hatte und journalistisch unter anderem für den „Kölner Stadt-Anzeiger“und das „Handelsblatt“tätig gewesen war. Hardt ist einer von etlichen Mediendirektoren, die in vergangenen Jahren ihr Glück im Erzbistum versuchten: Vergleichsweise lange war Thomas Juncker in diesem Amt – von 2013 bis 2016; ehe ihn Ansgar Mayer ablöste. 2018 folgte Markus Günther, der als Auslandskorrespondent aus den Vereinigten Staaten an den Rhein kam. Im Dezember 2020 aber kehrte er wieder in seine zweite Heimat zurück. Als Interimslösung übernahm seinen Job in bereits krisengeschüttelter Zeit Hermann-Josef Johanns.
Mit Christoph Hardt sollte nun endlich Ruhe und Kontinuität an der Spitze der Kommunikation im Erzbistum einkehren. Dieser Plan ging nicht auf. Dass der Direktor aus eigenen Stücken Köln nach kurzer Zeit verlässt, deutet darauf hin, dass die Situation in der Bistumsleitung nach wie vor äußerst angespannt und schwierig ist.