Autohaus-Besitzer geht von Brandstiftung aus
Ein Feuer richtet in Ohligs hohen Schaden an. Verletzt wird niemand, die Polizei ermittelt. Die Beamten finden Brandbeschleuniger auf dem Gelände.
OHLIGS/HILDEN Ein beißender, verbrannter Geruch lag noch am Samstagmorgen über der Kottendorfer Straße – und war für Passanten zunächst der einzige Hinweis auf die Ereignisse der vorangegangenen Nacht. Denn im Autohaus Schönauen, das mit den Fabrikaten Peugeot und Citroen auch in Hilden vertreten ist (Kleinhülsen 30), ging die
Arbeit scheinbar ihren gewohnten Gang: Mitarbeiter führten Kundengespräche, nebenan fuhren Autos durch die betriebseigene Waschstraße.
Erst ein Blick hinter den Gebäudekomplex
gewährte dem Besucher einen Eindruck vom Inferno, dass einige Stunden zuvor über das Gelände hereingebrochen war: Hinter Absperrband an der Rückseite der Werkstatt reihte sich ein Autowrack an das andere. Hier fraßen sich die Flammen durch Reifen und Blech. Scheiben zerbarsten. Dort, wo vorher die Kühlerhauben die Motoren verdeckt hatten, klafften nur wenige Stunden später riesige dunkle Löcher, nachdem das Autohaus in der Nacht von Freitag auf Samstag zum Schauplatz eines Großbrandes geworden war.
Auch die Fenster einer Halle platzten durch die Hitze. „Zum Glück war die Feuerwehr schnell da, um noch Schlimmeres zu verhindern“, sagte Geschäftsführer Franz-Josef Schönauen am Samstagvormittag. Am späten Freitagabend hatte er den Brand mit ansehen müssen, als er zum Brandort geeilt war. „Natürlich will man erst einmal sichergehen, dass niemand verletzt wurde“, sagte er.
Um 22.10 Uhr hatte ein erster Alarm Mitarbeiter der Bergischen Bewachungsgesellschaft zum Autohaus geführt. Sie konnten zunächst jedoch nichts feststellen. Etwa eine halbe Stunde später folgte der
nächste Alarm. Und diesmal musste die Feuerwehr ausrücken. Berufsfeuerwehrleute von allen drei Solinger Wachen sowie Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr kämpften gegen die meterhoch aufsteigenden Flammen – und sahen sich gleich zwei Brandherden gegenüber.
Zwölf Autos brannten. Kleinere Explosionen – verursacht durch geplatzte Autoreifen – hallten durch die Umgebung und schreckten viele Ohligser auf. Mit Löschschaum bedeckte die Feuerwehr schließlich die Fahrzeuge. Rund zwei Stunden dauerte der Einsatz. Die Schadensschätzung von 400.000 Euro wollte Franz-Josef Schönauen zunächst nicht bestätigen. Keinen Zweifel hat er aber daran, dass es sich beim an verschiedenen Stellen ausgebrochenen
der Feuerwehr brannten fünf Autos auf einer Freifläche. Etwa 100 Meter entfernt brannten sieben Autos vor der Werkstatt, so dass das Feuer auf das Gebäude drohte überzugreifen. Dies konnte verhindert werden. Die Kräfte der Berufsfeuerwehr wurden durch die Freiwillige Feuerwehr untertstützt.
Feuer um das Werk von Brandstiftern handelt.
Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf. Für Schönauen ist es nicht die erste Erfahrung in dieser Hinsicht: Schon vor etwa zwei Jahren habe jemand versucht, das Reifenlager anzuzünden, erklärte der Unternehmer. Zum Glück schlug der Plan fehl. „Wir haben sehr aufmerksame Nachbarn“, sagte Schönauen.
Viel Zeit, den spätabendlichen Schock zu verdauen, blieb ihm nicht: „Wir haben das Schadensmaß in Augenschein genommen, uns überlegt, welche Maßnahmen es zu unternehmen gibt und den Betrieb wieder geöffnet.“Ein Hilfsangebot kam bereits von einem Kollegen aus Langenfeld.