Meine elf schönsten Kirmes-Momente
gigantisch, die Stimmung auch, der Festplatz zu wenig anderem mehr zu gebrauchen, weil die Menschen sich sogar auf der benachbarten Superrutsche positioniert hatten, um einen Blick auf Campino und seine Bandkollegen zu erhaschen. Danach gab es ein wenig Ärger bei Schaustellern und Schützen – es gab beispielsweise Kritik an der Informationspolitik im Vorfeld. Ich halte das Konzert bis heute für eine der besten Werbungen für die Rheinkirmes – auf welchem Volksfest sonst treten einfach so und auch noch gratis Musiker dieses Kalibers auf?
6. Eröffnungs-Ballons
Die Rheinkirmes ist ja nicht einfach nur Kirmes – mit ihr feiert der St. Sebastianus Schützenverein sein großes Heimatfest, das er jedes Jahr mit vielen Ehrengästen eröffnet. Dabei wird am Eingang der Kirmes immer ein Band durchgeschnitten, und Dutzende rote und weiße Luftballons steigen in den Himmel, es wird Musik gespielt. Ich liebe diesen Moment – weil er bedeutet, dass nun zehn Tage Kirmes bevorstehen.
7. Unendliche Break-Dancer-Fahrt
Wieder so ein Fahrerlebnis mit einem Kollegen: Spätabends war unser Team von der Düsseldorfer Lokalredaktion vor ein paar Jahren auf der Kirmes unterwegs. Der Kollege und ich sind mit dem „Break Dancer“gefahren. Und weil nicht mehr viel auf dem Festplatz los war, hat der Betreiber für uns eine extra lange Runde geschmissen. Es waren bestimmt zehn Minuten – was verdammt lange auf diesem Fahrgeschäft ist. Es war gleichermaßen großartig und schwindelerregend.
8. Blindflug auf der Achterbahn
Im Jahr 2018 war die Achterbahn „Wilde Maus“erstmals in einer XXL-Version zu Gast auf der Rheinkirmes mit einer spektakulären Neuerung: Man konnte die Fahrt mit einer Virtual-Reality-Brille erleben. Also nicht den Festplatz und das Rheinpanorama sehen, sondern einen zu den Abfahrten passenden Film. Auf der Bahn ist man also im Grunde blind, man sieht ja nicht den Streckenverlauf. Das war merkwürdig – und gleichzeitig unfassbar spannend.
9. Zu viel Zuckerwatte
Dies ist ein Moment, der sich für mich jedes Jahr auf der Kirmes wiederholt: Es gibt immer einen Besuch, bei dem ich beschließe, nicht die Fahrgeschäfte aufzusuchen, sondern jede Imbissbude, die interessant aussieht. Das bedeutet, dass ich mich von Zuckerwatte zu Langos zu Flammkuchen zu Bratwurst zu Pommes zu Pizza zu Eis zu Mandeln zu Backfisch futtere und danach fürchterliche Bauchschmerzen habe – und natürlich trotzdem am Ende beschließe, dass es eine gute Idee ist, noch auf dieses eine Fahrgeschäft zu gehen, in dem man in alle Richtungen geschleudert wird. Ganz ehrlich? Wem nie von zu viel Zuckerwatte übel war, der hat nicht richtig gelebt.
10. Einen Frosch versenken
Buden, an denen man etwas gewinnen kann, gibt es viele auf der Kirmes, Losbuden, Dosenwerfen, Schießen, Kamelrennen. Am schönsten finde ich die Bude, an der man Frösche versenken kann. Das funktioniert so: Auf eine Art Wippe wird ein Gummifrosch gelegt, mit einem Hammer schlägt man dann auf die andere Seite der Wippe – und versucht so, den Frosch in einen von mehreren Körben zu katapultieren. Das macht furchtbar viel Spaß, doch ich bin furchtbar schlecht darin. Nur ein einziges Mal habe ich einen Frosch versenken können – und ein kleines Frosch-Plüschtier gewonnen. Das halte ich noch heute in Ehren.
11. Das Leuchten der Kirmes
Zum Abschluss noch ein Feuerwerk – also wirklich: Am letzten Kirmesfreitag gibt es immer das große Feuerwerk auf dem Festplatz. Meistens habe ich nicht die Geduld, zu warten, bis es losgeht, außerdem ist es auf dem Platz immer furchtbar voll, wenn Feuerwerk ist. 2019 war ich ebenfalls schon auf dem Rückweg, als es startete. Bei den ersten Raketen war ich schon auf der anderen Rheinseite auf Höhe des KIT angekommen – und musste dann doch stehen bleiben. Die bunten Bilder im Himmel und nach dem Feuerwerk dann wieder das Leuchten der Fahrgeschäfte auf der anderen Seite – selten finde ich Düsseldorf schöner. Und hier muss ich nun doch pathetisch werden: Ich hoffe sehr, dass wir das nächstes Jahr wieder sehen dürfen. Kirmes steht für mich für pure Lebensfreude. Und ich will, dass sie zurückkommt.