Bremen ringt um Kohfeldts Verbleib
Werder droht wie im Vorjahr der Abstieg. Die Lage ist nach sieben Niederlagen in Serie dramatisch.
BREMEN (dpa) Am Sonntag stand Florian Kohfeldt ganz normal auf dem Trainingsplatz. Pünktlich um elf Uhr erschien der Bremer Chefcoach wie üblich zur Einheit der Ersatzspieler. Doch es könnte eine der letzten Übungseinheiten des in Bremen so beliebten, zuletzt aber extrem erfolglosen Trainers gewesen sein. Denn nach sieben Niederlagen in Serie und dem erschreckend leblosen Auftritt beim 1:3 bei Union Berlin stehen die Zeichen an der Weser auf Trennung – auch wenn sich die Verantwortlichen noch nicht zur endgültigen Freistellung von Kohfeldt durchringen konnten.
„Das ist eine extrem wichtige
Entscheidung für den Verein“, bat Sport-Geschäftsführer Frank Baumann in einer kurzfristig angesetzten Online-Pressekonferenz um Geduld. „Es wäre fahrlässig, wenn man sich nach so einer Woche nicht hinsetzt, und das Ganze gemeinsam mit Florian analysiert“, hatte Baumann zuvor in der TV-Sendung Sky 90 gesagt.
Bis „spätestens Dienstag“soll die Frage geklärt sein, ob Kohfeldt noch einmal das Vertrauen der Verantwortlichen erhält, oder ob die Grün-Weißen wie zuvor auch die Konkurrenten 1. FC Köln, Arminia Bielefeld und FSV Mainz 05 auf einen neuen Coach setzen.
Werder hat nach der Talfahrt als Tabellen-14. nur noch einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz 16. Zudem hat der Vorletzte Hertha BSC bei vier Punkten Rückstand auf Bremen noch drei Nachholspiele zu bestreiten. Die Situation sei „dramatisch“, räumte Baumann ein. Ein Abstieg würde den finanziell arg gebeutelten Traditionsklub hart treffen.
Dass Kohfeldt eine Mannschaft aus schwierigen Situationen befreien könne, habe er in der Vergangenheit bereits zwei Mal bewiesen, sagte Baumann zwar. „Aber die Frage ist, ob er auch für die aktuelle Situation der Richtige ist.“