Viele Schulen kehren zum Distanzunterricht zurück
DÜSSELDORF Die meisten Schulen in NRW gehen am Montag zurück in den Distanzunterricht. „Das neue Bundesgesetz führt automatisch dazu, dass viele Kinder im Rahmen des Distanzunterrichtes nicht in den Schulen, sondern wieder daheim lernen müssen“, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag. Die Notbremse sieht vor, dass Schulen in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 165 wieder Homeschooling anordnen müssen. Ausgenommen sind die Abschlussklassen und Förderschulen mit den Schwerpunkten Geistige oder Körperliche und Motorische Entwicklung. Auch gibt es eine Notbetreuung. Damit ist der Wechselunterricht nach nur einer Woche für die meisten Schüler in NRW wieder beendet. Nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz darf anteiliger Präsenzunterricht nur bei einer Inzidenz unter 165 erteilt werden.
Am Freitag lagen 28 Kreise und kreisfreie Städte – mehr als die Hälfte in NRW – bereits über diesem Schwellenwert. Darunter ist auch die Millionenstadt Köln, wo es aktuell in zwei Drittel aller Schulen Infektionsfälle
gibt. Gleichzeitig teilte das Ministerium mit, dass es sich um geeignetere Tests bemühen werde. So werde geprüft, ob an Grundschulen zeitnah Lolli-Tests eingeführt werden könnten.
Alle Abschlussprüfungen, auch die am Freitag gestarteten Abiturklausuren, können dennoch planmäßig im Präsenzbetrieb stattfinden. Unter strengen Schutzauflagen begannen die Abiturprüfungen im Fach Englisch. Der erste Tag sei reibungslos verlaufen, es habe keine „erkennbaren Problemanzeigen der Schulen“gegeben, sagte Gebauer.
Ähnlich äußerte sich Sabine Mistler, Landesvorsitzende des Philologenverbands NRW. Nur sehr wenige Abiturienten seien erkrankt gewesen oder in Quarantäne. Die große Mehrheit der Schüler habe sich freiwillig getestet. Insgesamt sei nach ersten Rückmeldungen aus allen Landesteilen das Niveau der Aufgaben als angemessen gesehen worden. Als recht schwierig hingegen hätten die Schüler im Fach Englisch die Aufgabenstellung zu einem Gedicht empfunden. Pech hatten Schüler eines Gymnasiums in Erftstadt, die in Quarantäne mussten. Die Klausur muss nun nachgeschrieben werden.