Rheinische Post Hilden

Singender Koch verzaubert Heimbewohn­er

Albino Casaluci und seine Tochter Nati gehen mit einem roten Feuerwehra­uto auf Tour zu den Seniorenze­ntren Hildens.

-

HILDEN (grue) Es ist schon ein Hingucker – das fast fünfzig Jahre alte Feuerwehra­uto, das auf den Platz vor dem Seniorenze­ntrum Hummelster­straße fährt. Heraus klettern Albino Casaluci und seine

Tochter Nati. Der als der „singende Koch“bekannte Hildener ist gekommen, um den Bewohnern und den Mitarbeite­rn der Seniorenei­nrichtung für eine halbe Stunde eine italienisc­he Atmosphäre zu zaubern und sie mit bekannten italienisc­hen Schlagern aus dem Alltag zu entführen.

ahlreiche Bewohner haben es sich hinter der langen Glasfront auf Stühlen und in Rollstühle­n bequem gemacht. Die „Hartgesott­enen“sitzen draußen auf den Bänken, dick eingepackt in warme Decken. Für alle haben die Mitarbeite­r der Seniorenei­nrichtung Gläser mit Rotund Weißwein bereitgest­ellt, die vor Beginn des Konzertes verteilt werden. Als Albino und Nati Casaluci die ersten Töne singen – dem blauen Himmel wegen stimmen sie „Azzuro“an – gehen auch die Fenster des Seniorenze­ntrums auf und etliche Köpfe interessie­rter Lauscher werden herausgest­reckt.

Die Musik kommt von einer guten Anlage im Feuerwehra­uto, die über mobile Boxen weit trägt. Schon bei den ersten Takten klatschen die Bewohner begeistert mit, manche singen sogar, andere lassen sich von dem gut gelaunten Albino Casaluci animieren, im Takt zu winken. Pflegerinn­en tanzen mit den im Rollstuhl sitzenden Bewohnern. Es ist nur allzu deutlich zu sehen, wie viel Freude der „singende Koch“und seine Tochter hier verbreiten.

Dass die beiden ein so stimmungsv­olles Konzert geben können, haben sie vor allem dem Verein „Die Benefizgra­naten“zu verdanken. „Die Benefizgra­naten haben mich angesproch­en, ob ich einmal mit ihnen singen möchte“, erzählt Albino Casaluci. Die Idee fand er toll, und nun ist er öfter mit den „Granaten“auf Tour zu den Seniorenei­nrichtunge­n.

Torsten Munz hat sich das Feuerwehra­uto als „Corona-Projekt“zugelegt und restaurier­t. Für die Auftritte mit seinem Musikpartn­er hat er ein Mischpult eingebaut und es mit entspreche­nder Technik ausgerüste­t. „Es war ein Gedanke zur Weihnachts­zeit“, erzählt er, „für Musiker gab es keine Arbeit, kein Geld, aber die Ausrüstung haben wir. Bringen wir doch ein bisschen Freude zu den Leuten.“

Gesagt getan. Daraus hat sich dann der Langenfeld­er Verein „Die Benefizgra­naten“gegründet, der nun ehrenamtli­ch mit Sängern und Sängerinne­n auf Tour durch die Region ist. Um die Benzinkost­en und die Reparaturk­osten des Oldtimers finanziere­n zu können, wurde jetzt ein Spendenkon­to eingericht­et.

Anne Louen vom Seniorenze­ntrum Hummelster­straße ist glücklich über die Abwechslun­g, die das Konzert bietet. „Wir sind froh, dass wir wieder etwas draußen machen können“, sagt sie. Die Bewohner der Seniorenei­nrichtung lauschen gebannt und auch der eine oder andere Passant bleibt eine Weile stehen, um zuzuhören. Und nach dem Konzert an der Hummelster­straße geht es weiter mit dem Feuerwehr-Oldtimer zum Konzert für die Seniorenei­nrichtung Erikastraß­e.

 ?? FOTO: KÖHLEN ?? Albino Casaluci und seine Tochter Nati geben ein Konzert auf dem Platz vor dem Seniorenze­ntrum Hummelster­straße.
FOTO: KÖHLEN Albino Casaluci und seine Tochter Nati geben ein Konzert auf dem Platz vor dem Seniorenze­ntrum Hummelster­straße.

Newspapers in German

Newspapers from Germany