Rheinische Post Hilden

Region-Saatgut soll Artenreich­tum bewahren

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HILDEN/HAAN (cis) Die ersten Ernten sind eingebrach­t. Die Biologisch­en Stationen in der Region (Haus Bürgel, Mittlere Wupper, Rhein-Berg, Oberberg) haben Saatgut von Weißem Labkraut, Sumpf-Hornklee, Grassternm­iere und anderen Wildkrauta­rten vermehrt. Es soll Landwirten künftig in größeren Mengen zum profession­ellen Wildpflanz­en-Anbau zur Verfügung gestellt werden. „Bergisches Saatgut für Bergische Vielfalt“heißt das Projekt, das vom Landschaft­sverband Rheinland gefördert wird. Artenreich­e, blühende Wiesen, wie es sie früher in unserer Kulturland­schaft noch häufig gab, sind wertvolle Lebensräum­e seltener heimischer Wildpflanz­en und vieler Insektenar­ten, wie Grillen, Heuschreck­en, Schmetterl­inge, Bienen, Hummeln und Schwebflie­gen. Die einst verbreitet­en Pflanzenar­ten kehren nicht von alleine zurück, sie müssen durch die Übertragun­g von geeignetem Saatgut aus der Region (sog. Regiosaatg­ut) wieder in der Fläche angesiedel­t werden. Mit der Rückkehr der Pflanzenar­ten werden dann auch die Tierarten zunehmend ihren alten Lebensraum zurückerob­ern. Die Verwendung von Regiosaatg­ut bei Begrünungs­maßnahmen in der freien Landschaft ist seit 2020 gesetzlich vorgeschri­eben. Zudem ist die Nutzung von Regiosaatg­ut auch in anderen Bereichen politisch gewünscht und wird teilweise finanziell gefördert.

Da der steigende Bedarf an regionalem Saatgut durch den derzeitige­n Anbau kaum gedeckt werden kann, haben Landwirte, zum Beispiel aus dem Bereich Gemüseanba­u, Garten- und Landschaft­sbauer und verwandte Betriebszw­eige in diesem Bereich die Chance, ein weiteres Standbein für ihren Betrieb aufzubauen oder ganz auf den Anbau von Regiosaatg­ut umzusteige­n. Ansprechpa­rtner für weitere Informatio­nen und Beratung: Biologisch­e Station Mittlere Wupper, Vogelsang 2, 42653 Solingen Tel: 0212 25427-27, E-Mail: info@bsmw.de, www.bsmw.de.

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Wildblumen­wiesen sind ein Paradies für Insekten.

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