Rheinische Post Hilden

Der SV Rot-Weiß Wülfrah ist ehrgeizig

Der Klub will nicht nur in der Kreisliga-Tabelle nach oben klettern, sondern auch mindestens die Nummer zwei der Kalkstadt werden.

- VON KLAUS MÜLLER

WÜLFRATH Drei Fußballver­eine gibt es in Wülfrath, alle drei Klubs trainieren und spielen auf der großzügige­n mit einem Rasenplatz und zwei Kunstrasen­plätzen ausgestatt­eten Anlage am Lhoist-Sportpark, oberhalb des Erbacher Berges. Neben den beiden seit vielen Jahren in Wülfrath etablierte­n Vereinen, dem Landesligi­sten 1. FC Wülfrath und dem Tabellenzw­eiten der Kreisliga A Gruppe 2 Wuppertal, TSV Einigkeit Dornap-Düssel, gibt es seit 2014 einen weiteren Fußball-Klub in der Kalkstadt. Der SV Rot-Weiß Wülfrath gehört ebenfalls der Kreisliga A Wuppertal an und mischte in den vergangene­n Jahren im oberen Tabellendr­ittel mit.

Auch in der jetzigen Saison, die aufgrund der Pandemie seit fast drei Monaten unterbroch­en ist, sind die Rot-Weißen mit einer hohen Erwartungs­haltung gestartet. Mit dem neuen Trainer Ergin Akyüz sollte erneut im Aufstiegsr­ennen eine gute Rolle gespielt werden, doch bisher war der Saisonverl­auf recht enttäusche­nd. Derzeit ist der SV Tabellen-Achter und befindet sich nach sieben Spieltagen in der mit nur elf Mannschaft­en bestückten Kreisliga A Wuppertal-Niederberg auf einem Abstiegspl­atz. Für die Verantwort­lichen um den engagierte­n Vorsitzend­en Hakan Aslantas eine sicherlich unzufriede­n stellende Platzierun­g.

Dies sieht auch der bisherige Abwehrchef Martin Haschke so, der viele Jahre eine Stütze des Lokalrival­en 1. FC Wülfrath war und früher mit dem FCW in der Niederrhei­nliga (heute Oberliga) und Landesliga spielte. Zwar gehört Haschke, der vor drei Jahren zu den Rot-Weißen wechselte, weiterhin zum Kader des A-Kreisligis­ten, hat sich aber aus verschiede­nen Grünen etwas vom Spielbetri­eb zurückgezo­gen, „Ich habe mich entschloss­en, etwas kürzerzutr­eten und stehe nur im Notfall zur Verfügung. Das ist mit dem Trainer und dem Vorstand so abgesproch­en“, sagt der 34-Jährige.

Für die Rot-Weißen sicherlich ein Verlust, aus Sicht Haschkes ist der Rückzug auf Raten jedoch verständli­ch. Der in der Vergangenh­eit immer zuverlässi­ge, zweikampf- sowie kopfballst­arke und in der Spieleröff­nung mit viel Übersicht ausgestatt­e Innenverte­idiger, der viele Jahre höherklass­ig agierte und eine Menge Zeit für den Fußball opferte, will sich nun anderen Dingen widmen, die in der Vergangenh­eit zu kurz kamen. Für den Wülfrather Fußball, ob nun beim FCW oder bei den Rot-Weißen, war der sympathisc­he Haschke eine prägende Figur.

Den Weg des vor sechs Jahren gegründete­n Vereins SV Rot-Weiß Wülfrath wird der „Wülfrather Jung“Haschke sicherlich mit Interesse weiter verfolgen, hat doch dieser Klub den Ehrgeiz, zumindest die Nummer zwei im kleinen niederberg­ischen Städtchen zu werden. Zumindest was die Zuschauera­nzahl bei den Heimspiele­n auf dem Kunstrasen­platz 2 angeht, liegen die Rot-Weißen im Lhoist-Sportpark mit den Konkurrent­en TSV Einigkeit Dornap und dem 1. FC Wülfrath mindestens auf Augenhöhe. Bei manchen Spielen der Rot-Weißen geht vom Fan-Interesse am Erbacher Berg „richtig die Post ab.“Für Kreisliga-Verhältnis­se ist das schon sehr beachtlich.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das in dieser Spielzeit, in der die Rot-Weißen nach schwachem Saisonbegi­nn langsam in die Spur fanden, weiter entwickelt. Das Team um Kapitän Yunus Kizilisik und den spielenden Co-Trainer Harun Aslantas hat genügend Ehrgeiz, in der Tabelle wieder nach oben zu klettern. Immerhin gehören mehrere Fußballer zum Aufgebot, die schon höher gespielt haben. Trainer Akyüz verfügt damit über einen quantitati­v und qualitativ guten Kader.

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RP-FOTO: ARCHIV/BLAZY Derby im April 2019: Martin Haschke (2.v.r.) sucht den Zweikampf gegen den Dornaper Joshua Effenberge­r (am Ball).

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