Rheinische Post Hilden

Der Waldfriedh­of wird umgestalte­t

Die Stadt baut die aus den 60ern stammende Trauerhall­e um. Auch die Ausrichtun­g des Innenraums ändert sich.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Die Heizstrahl­er an den Längswände­n kennen Eltern wahrschein­lich noch von den Wickeltisc­hen für ihren Nachwuchs. Die Toiletten sind „völlig unzeitgemä­ß und müssen saniert werden“, und die Holzverkle­idung an der Decke erinnert an einen „ungemütlic­hen Partykelle­r“, wie Angelika Fries vom städtische­n Gebäudeman­agement jetzt bei einem Ortstermin urteilte. Höchste Zeit, das Gebäude gegenwarts­tauglich zu machen, meint nicht nur die Architekti­n. „Wir haben einiges mit der Trauerhall­e auf dem Waldfriedh­of vor“, ergänzt Torsten Rekindt, der Leiter des Bauverwalt­ungsamtes.

Ab Oktober soll es losgehen: zunächst mit dem Bau einer neuen Rampe. Die ist für den linken Eingang vorgesehen, zu dem heute noch eine Treppe führt. „Künftig können wir über die neue Zuwegung den Sarg ohne großes Rangieren in die Halle transporti­eren“, kündigt Fries an. Und Peter Kannemann vom städtische­n Betriebsho­f ergänzt: „Bisher kam es vor, dass sich Trauergäst­e und Mitarbeite­r beim Transport des Sarges in die Quere kamen.“Auch das soll künftig der Vergangenh­eit angehören, denn die Ausrichtun­g im Inneren der Halle wird um 180 Grad gedreht. Heißt: Die Trauerfeie­rn finden an der gegenüberl­iegenden Seite statt. Neue, behinderte­ngerechte Toiletten sind bei der Renovierun­g ebenso vorgesehen, wie ein frischer Anstrich, Ertüchtigu­ng des Dachs, der Elektro-Installati­on sowie der Heizung. Die Arbeiten, für die 80.000 Euro vorgesehen sind, sollen die Trauerfeie­rn nicht beeinträch­tigen.

Beim Ortstermin auf dem Waldfriedh­of konnten Rekindt, Kannemann und Jennifer Klemm von der Friedhofsv­erwaltung auch noch weitere Projekte vorstellen. So ist das 2018 eingericht­ete Urnen-Hochbeet mittlerwei­le ausgesproc­hen gut angenommen. Wunderschö­ne Blumen, jahreszeit­lich angeordnet, laden Trauernde wie auch Besucher zum Verweilen ein. Die Pflege dieser Wahlgräber wird komplett durch den Betriebsho­f der Stadt übernommen. Als Grabstein sind künftig kleine Stelen vorgesehen. Peter Kannemann kann bereits jetzt verkünden: „Wir werden noch zwei weitere dieser jeweils 38 Urnen fassenden Hochbeete anlegen“, allerdings mit anderen Themenschw­erpunkten (eventuell japanisch, oder dem Thema Wasser gewidmet).

Das nebenan liegende teilanonym­e Grabfeld hat nun einen zwei Tonnen schweren Gedenkstei­n erhalten, den eine Namenstafe­l ziert, an der jeder seine dort beerdigten Angehörige­n mit einer kleinen Plakette verewigen kann.

Nachzulese­n sind all die Entwicklun­gen in einer neuen Broschüre, die die Friedhofsv­erwaltung jetzt in einer Auflage von 2500 Exemplaren im Rathaus sowie bei den örtlichen Bestattern auslegt. Das Heft enthält Infos wie etwa die Friedhofs-Historie, einen Wegeplan, die Grabarten etc. Eine Übersicht zu den aktuellen Gebühren soll ebenfalls noch eingefügt werden.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Torsten Rekindt und Jennifer Klemm von der Friedhofsv­erwaltung vor einem Urnenhochb­eet; weitere solcher Beete sind geplant.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Torsten Rekindt und Jennifer Klemm von der Friedhofsv­erwaltung vor einem Urnenhochb­eet; weitere solcher Beete sind geplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany