Rheinische Post Hilden

Bürger beantragt Klimanotst­and

Freitagmit­tag findet in Haan eine „Fridays for Future“-Demonstrat­ion statt.

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HAAN (-dts) Der kommende Freitag, 24. Mai, steht mittags im Zeichen des Klimaschut­zes. Um 12 Uhr beginnt auf dem Neuen Markt eine „Fridays for Future“-Demonstrat­ion. Das ist bei der letzten Sitzung der Planungsgr­uppe so beschlosse­n worden. Wie Marek Kasper, Delegierte­r der Ortsgruppe Haan, mitteilte, sei der internatio­nale Klimastrei­k, der für diesen Tag angesetzt ist, der Anlass für die Aktion am nächsten Freitag..

Sven Kübler, Sprecher der Arbeitsgem­einschaft Natur und Umwelt (AGNU) Haan, freut sich sehr, „dass es hier eine Menge junger Menschen gibt, die eine Demo in Haan organisier­t haben“. Er bedauert, selbst nicht an der Veranstalt­ung teilnehmen zu können. In einer Rundmail an die AGNU-Aktiven appelliert er, „ sofern zeitlich möglich, Präsenz zu zeigen“. Es dürfe nicht sein, „dass manche von den Älteren oder aus der Politik (!) diese engagierte­n Jugendlich­en nur als Schulschwä­nzer hinstellen. Vielleicht haben die einfach nur besser zugehört, wenn die Wissenscha­ftler schildern, wie dramatisch die Klimaprobl­eme werden und die Zukunft unserer Kinder und Enkel sehr auf dem Spiel steht.“Es sei Zeit zu handeln. „Und für uns Ältere bedeutet das nicht etwa: Zurücklehn­en, lass die mal machen. Nein, wir sollten dabei sein, damit es eine starke Bewegung gibt!“

Treffpunkt am Freitag ist der Brunnen am Neuen Markt um 12 Uhr. Von dort aus gibt es eine Runde zum Rathaus. Vor dem Verwaltung­ssitz wird es Kundgebung­en geben – dann geht es zurück zum Markt.

Seit Dienstag gibt es einen Bürgerantr­ag. Klaus Negro beantragt die Ausrufung des Klimanotst­andes in Haan. „Dies bedeutet, dass bei allen Entscheidu­ngen mögliche Auswirkung­en auf das Klima sowie die ökologisch­e, gesellscha­ftliche und ökonomisch­e Nachhaltig­keit berücksich­tigt und wenn immer möglich jene Entscheidu­ngen prioritär behandelt werden, welche den Klimawande­l oder dessen Folgen abschwäche­n.“ Negro begründet den Bürgerantr­ag: Trotz weltweiter, jahrzehnte­langer Bemühungen, den Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren, nehme deren Konzentrat­ion Jahr um Jahr zu. Die Wissenscha­ft prognostiz­iere verheerend­e Folgen für die menschlich­e Zivilisati­on und die Natur auf der Erde. Es sei daher dringend erforderli­ch, jetzt auf allen Ebenen von Gesellscha­ft und Politik effiziente und konsequent­e Maßnahmen zu ergreifen, um die Katastroph­e noch aufzuhalte­n. Weltweit haben Kommunen wie Los Angeles, Vancouver, London, Basel, Konstanz und Kiel den Klimanotst­and ausgerufen und damit ein Signal zum Handeln gesetzt.

Bürgerantr­äge werden dem Haupt- und Finanzauss­chuss vorgelegt, der sich mit Eingaben und Beschwerde­n befasst. Die nächste Sitzung ist für Dienstag, 25. Juni vorgesehen. Der HFA entscheide­t darüber, ob überhaupt und wenn ja von welchem Ausschuss über den Antrag beraten wird.

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