Die Kommunionkleiderbörse ist beliebt
Im Pfarrsaal von St. Konrad gibt es allerlei Anziehsachen zu fairen Preisen. Die Käufer kommen auch aus Monheim und Leichlingen nach Hilden zur Schnäppchenjagd.
HILDEN Pia hat ein Kommunionkleid gekauft und strahlt: „Ich bin glücklich und freue mich jetzt auf die Kommunion. Vielleicht bekomme ich auch noch Haarschmuck, aber eine passende Tasche brauche ich nicht.“Auch Pias Vater, Stephan Heuser, ist zufrieden: „Wir haben echt schnell ein passendes Kleid gefunden. Pia ist recht groß für ihr Alter, da ist die Auswahl etwas kleiner gewesen, und wir konnten uns schnell entscheiden.“Er ist von der Idee der Börse begeistert. „Die Anziehsachen werden ja wirklich sehr selten getragen und sind in einem Topzustand. Da kann man schon viel Geld sparen“, sagt Heuser. Zumal die Verkäufer, wie man mitbekommt, auch noch (telefonisch) mit sich handeln lassen. Sie sind am Samstag im Pfarrsaal von St. Konrad ja nicht selbst vor Ort, lassen quasi verkaufen. Motto: Besser etwas weniger, als gar kein Geld.
Reges Treiben herrscht im Pfarrsaal: Mädchen schlüpfen in ihre weißen Kleider und Boleros, um sich dann im Spiegel zu betrachten. Die Jungs probieren sich durch zahlreiche Anzüge und Hemden. „Die Auswahl an Kommunionanzügen für die Jungs ist dieses Jahr sehr groß“, bestätigt auch Organisatorin Renate Lorig. Neben den Anziehsachen gibt es auch reichlich Haarschmuck und Schuhe mit und ohne Applikationen zu kaufen. Alles zu einen fairen Preis.
Die katholischen Jugendorganisationen der Gemeinde nutzen den Second-Hand-Markt, um für sich zu werben. So ist auch im Vorraum des Pfarrsaals einiges los und die Besucher können sich unter anderem über KJG-Fahrten und den Messdiener-Dienst informieren.
„Die Leute, die ihre Sachen verkaufen möchten, bringen diese am vorherigen Tag vorbei und nennen uns ihre Preisvorstellung. Wir zeichnen dann alles entsprechend aus. Es kommt normalerweise zu keinem direkten Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer. Die Verkäufer holen am Nachmittag entweder ihre Ware wieder ab oder, wenn jemand etwas gekauft hat, das Geld“, erklärt Lorig den organisatorischen Ablauf der Veranstaltung.
Die Börse für Kommunionkleidung aus zweiter Hand bekommt jedes Jahr mehr Zuspruch. „Der Ansturm heute Morgen war groß“, berichtet die Organisatorin. „Immer mehr Eltern nehmen das Angebot an. Neu sind die Festkleider sehr teuer und so kann man die Eltern auch entlasten.“Schließlich ist die Kommunionsfeier mit der Familie und Freuden schon ein großes Fest, welches entsprechend Geld kostet. „Und die Sachen sind noch prima in Schuss, die werden ja höchstens dreimal für kurze Zeit getragen. Sie müssen dann natürlich trotzdem noch dem Käufer gefallen und den Kindern passen“, sagt Renate Lorig.
Mittlerweile hat sich die Kommunionkleiderbörse über die Stadtgrenze hinaus herumgesprochen und auch Kommunionkinder und deren Eltern aus Monheim und Leichlingen schauen sich in Hilden um. „Wir haben durchweg positive Rückmeldungen bekommen und die Leute fragen heute schon, wann nächstes Jahr der SeconHand-Markt stattfindet, damit sie ihr Erstandenes 2020 hier wieder weitergeben können.“