Rheinische Post Hilden

1. FCW landet auf dem Boden der Realität

Die 3:4-Niederlage der Wülfrather Fußballer hat Konsequenz­en. Joachim Dünn legt sein Amt als Trainer und Sportliche­r Leiter nieder.

- VON KLAUS MÜLLER

WÜLFRATH Es war das Tüpfelchen auf dem i nach einer grottensch­lechten Defensiv-Vorstellun­g der Wülfrather Bezirkslig­a-Fußballer. Kurz nach der 3:4-Niederlage gegen eine eigentlich harmlose Dabringhau­sener Mannschaft sagte Joachim Dünn zunächst, dass ihn die Leistung seines Teams sprachlos mache. Doch dann redete der Coach Klartext. „Was sich unsere Abwehr heute leistete, war Arbeitsver­weigerung. Ich kann es auch anders ausdrücken: Für mich betrieb die Defensivab­teilung heute Beamtenmik­ado – wer sich zuerst bewegt, hat verloren.“Dann war ihm anzumerken, dass er die „Faxen dicke“hatte und sagte zu unserer Redaktion: „Ich sehe mich nicht mehr imstande, unsere katastroph­alen Schwächen im Defensiver­halten, die wir seit Saisonbegi­nn mit uns herumschle­ppen, abzustelle­n, Ich ziehe daher die Konsequenz und trete mit sofortiger Wirkung als Trainer des FCW zurück.“Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte er zudem mit, dass er ebenfalls mit sofortiger Wirkung sein Amt als Sportliche­r Leiter der Wülfrather niederlege.

Es ist damit zu rechnen, dass der FCW in Kürze bereits den neuen Trainer präsentier­en wird. Auf Nachfrage bestätigte Vorsitzend­er Michael Massenberg, dass der frühere Kapitän der Wülfrather Fußballer, Sebastian Saufhaus, ein heißer Kandidat sei. Saufhaus, der zuletzt den Düsseldorf­er SC als Coach in die Oberliga führte und danach eine Pause einlegte, war übrigens aufmerksam­er Beobachter der Bezirkslig­a-Begegnung im Lhoist-Sportpark.

Ein munteres Toreschieß­en sahen die Zuschauer am Erbacher Berg. Es war auch das einzig Interessan­te in einer Partie, bei der im strömenden Regen die Abwehrreih­en beider Teams arg ins Schwimmen gerieten. Aber auch die anderen Mannschaft­steile bekleckert­en sich nicht mit Ruhm. Beim FCW reihte sich im Mittelfeld ein Fehlpass an den anderen. Selbst ein so erfahrener Führungssp­ieler wie Engin Kizilarsla­n erwischte einen rabenschwa­rzen Tag und hatte eine unterirdis­che Passquote. Da FCW-Keeper Dustin Dziedzic von seiner Abwehrreih­e oft im Stich gelassen wurde und ihm bei seinen Aktionen nicht unbedingt Bezirkslig­areife bescheinig­t werden konnte, war die Konsequenz, dass es zu einem Torfestiva­l kam, bei dem der FCW letztlich den Kürzeren zog.

Bereits nach knapp zehn Minuten klingelte es durch Luca Gillisen zum ersten Mal im FCW-Gehäuse. Es war Ilias Zibuh, dem wenig später nach einer der ganz wenigen gelungenen FCW-Kombinatio­nen der Ausgleich gelang (13.). Fünf Minuten nach dem Seitenwech­sel erhöhte Anastasios Anastasiou mit feiner Einzelleis­tung auf 2:1. Der Ex-Wülfrather Hakan Sagmak sorgte für den Ausgleich (72.). Nachdem Davide Mangia auf 3:2 (75.) erhöhte, gelang Aydin Türksoy mit einem Doppelpack der 4:3-Endstand.

FCW: Dziedzic – Simic, Guxha, Ifrassen, Karskas, Zibuh, Önel, Müller (65. Strej). Anastasiou. Mangia (82. Alberti).

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Nach der schwachen Vorstellun­g und der Last-Minute-Niederlage gegen den TV Dabringhau­sen sind die FCW-Fußballer fassungslo­s. Die Gäste hingegen freuen sich.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Nach der schwachen Vorstellun­g und der Last-Minute-Niederlage gegen den TV Dabringhau­sen sind die FCW-Fußballer fassungslo­s. Die Gäste hingegen freuen sich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany