Max Stern: Kanadier wollen Geld zurück
Düsseldorf steht bei der Neuauflage der abgesagten Ausstellung wohl ohne die ehemaligen Partner da.
(arl) Das Zerwürfnis mit den kanadischen Partnern der abgesagten Max-Stern-Ausstellung ist offenbar noch größer als bekannt. Der Leiter des in Montreal ansässigen Max Stern Art Restitution Project, Clarence Epstein, teilte unserer Redaktion mit, man habe keine Pläne, sich aktiv an der Neuauflage im Stadtmuseum im kommenden Jahr zu beteiligen. Damit würde die zentrale Anlaufstelle für das Andenken und die verlorene Sammlung von Stern fehlen – und der wichtigste Partner der ursprünglichen Ausstellung. Zudem fordert das kanadischisraelische Universitätsprojekt die Rückerstattung von 20.000 Euro. Diese Summe hatte man für die abgesagte Ausstellung gegeben, die eigentlich in Israel und Kanada auf Reisen gehen sollte. Die Stadt Düsseldorf bestätigt nur die Rückzahlung von 10.000 Euro.
Wie berichtet, wollen auch zwei kanadische Stern-Fachleute, die als Co-Kuratoren an der abgesagten Ausstellung mitgewirkt hatten, nicht mehr teilnehmen. Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Georg Lohe bekräftige gestern, dass man die Hoffnung nicht aufgegeben habe, sie umzustimmen. Clarence Epstein berichtet hingegen, das Stern-Projekt sei bereits vor Wochen über die Absagen informiert worden. Er sagt, diese seien keine Überraschung. Düsseldorf habe keinen „kollegialen Austausch“ nach der Absage der ursprünglichen Ausstellung gesucht. Die Ausstellung über den jüdischen Galeristen war kurz vor dem Start abgesagt worden. Dieser Schritt hatte zu internationalen Protesten geführt.
Die Düsseldorfer Jüdische Gemeinde, die die Absage auch kritisierte, bedauert die Signale aus Kanada. „Wir fanden den Kompromiss gut und hoffen, dass die Ausstellung zustande kommt“, so Geschäftsführer Michael Szentei-Heise.