Deutsche Biathleten starten enttäuschend
Beim Einzel-Wettkampf in Östersund kommen Simon Schempp und Erik Lesser auf die Plätze 16 und 17.
ÖSTERSUND (dpa) Seinen Start in den Olympia-Winter hatte sich Simon Schempp ganz anders vorgestellt. „Da geht die Saison natürlich nicht gleich optimal los, weil man sich am Anfang null Fehler wünscht“, sagte der MassenstartWeltmeister. Beim Biathlon-Einzel in Östersund setzte er allerdings gleich seinen ersten Schuss daneben, wurde mit insgesamt zwei Schießfehlern über 20 Kilometer in Schweden nur Sechzehnter. Etwas gequält versuchte der Schwabe, das positiv zu sehen: „Zwei Fehler im Einzel sind okay, aber bei den Bedingungen heute hätte man sich einen weniger leisten müssen.“
Im Ziel hatte der 29-Jährige allerdings 3:28,2 Minuten Rückstand auf den fehlerfreien Sieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. Auch der sechsmalige Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade aus Frankreich, der Dritter wurde, glänzte in der Loipe und lief mit zwei Patzern am Schießstand in einer Liga mit Bö. Und Schempp, der sich wie bei seinem zweiten Platz zum Auftakt vor zwei Jahren nur zu gerne mit der Spitze duelliert hätte, musste anerkennen: „Es sind zwei dabei, die laufen vorneweg, der Rest ist nah zusammen. Da ist man dabei, aber sicher ist bei mir noch Luft nach oben.“
Seine Laufleistung bezeichnete der 13-malige Weltcupsieger als „okay“, obwohl 19 andere schneller waren, selbst haderte er aber mit dem Auftritt am Schießstand. Platz 15 hätte immerhin zur halben Qualifikationsnorm für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang gereicht. Obwohl Schempp das knapp verfehlte, resümierte er: „Ich bin ganz zufrieden.“
Schempp vergab eine Top-Platzierung beim letzten Schießen – ge-
Biathlet Simon Schempp nau wie Erik Lesser, der sogar Zweiter hätte werden können. Der Olympia-Zweite von Sotschi hinterließ lange einen bärenstarken Eindruck, feuerte regelrechte Schnellfeuereinlagen ab. Doch dann klemmte es beim ersten Schuss seiner letzten Serie, und Lesser geriet aus dem Konzept. So lief er statt auf das Podium kopfschüttelnd auf die Schlussrunde. In der Loipe lieferte er als Neuntschnellster des gesamten Feldes eine starke Leistung, doch unterm Strich reichte es nur zu Rang 17. Damit warten die deutschen Skijäger seit Michael Greis vor neun Jahren auf einen Auftaktsieg und das Gelbe Trikot. Zudem gab es erstmals seit 2011 keinen Top-Ten-Platz zum Saisoneinstand.
„Es sind zwei dabei, die laufen vorneweg,
der Rest ist nah zusammen“