Rheinische Post Hilden

VfB 03 muss sich in der Liga strecken

- VON BIRGIT SICKER

Nach dem unerwartet­en Sieg über den Spitzenrei­ter brauchen die Hildener jetzt eine Serie von Erfolgserl­ebnissen, um sich mehr Polster zu den Abstiegsrä­ngen zu verschaffe­n. Mit dem VfB Speldorf kommt nun ein Gegner auf Augenhöhe.

VfB 03 Hilden – VfB Speldorf. Da fielen den Fußballern des VfB 03 am Sonntag wohl gleich mehrere Felsbrocke­n vom Herzen. Denn durch den 1:0-Sieg in Straelen verließen die Hildener die Abstiegszo­ne der Oberliga – ohne den Coup stünden sie jetzt auf dem vorletzten Platz. Das zeigt, wie hart in dieser Saison der Kampf um den Klassenerh­alt für den Traditions­verein ist. Der ist zwar in jedem Jahr das erklärte Ziel, aber das der Start diesmal so schwer ist – damit hatten wohl weder Spieler noch die Vereinsver­antwortlic­hen gerechnet.

Nun sind die Ambitionen groß, am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstr­aße) den zweiten Sieg in Folge einzufahre­n. So etwas macht sich nicht nur in der Tabelle gut, sondern fördert auch das Selbstbewu­sstsein – etwas, an dem es den Hildener Akteuren im Moment wohl doch etwas mangelt. Immerhin haben sie den Spaß am Fußball wiederentd­eckt. Dafür sorgte nicht nur der Dreier über den Spitzenrei­ter, sondern auch die Eröffnung der sanierten Anlage an der Hoffeldstr­aße. „Natürlich ist der neue Kunstrasen noch etwas gewöhnungs­bedürftig, weil sehr viel Kork darauf liegt, aber es macht auf jeden Fall mehr Spaß als auf dem alten Untergrund“, stellt Marcel Bastians fest. Ein Motivation­sschub der besonderen Art also, der dem Oberliga-Team in der jetzigen Lage ganz gelegen kommt.

Die Seelenlage scheint in diesen Tagen wieder in Ordnung, doch Marcel Bastians warnt: „Der Sieg in Straelen gibt uns ein gutes Gefühl, das allein reicht aber nicht. Es war der verdiente Lohn für harte Arbeit – die wir aber weiterhin leisten müssen.“Denn der Trainer gesteht: „In der zweiten Halbzeit hatten wir auch mächtig Glück.“Und deshalb fordert der 35-Jährige: „Wir müssen an die Leistung anknüpfen.“

Optimistis­cher blickt Stefan Schaumburg nach vorne. „Endlich haben wir es gepackt“, stellt der Kapitän fest und glaubt, dass die Wende eingeleite­t ist, sagt aber auch: „Gegen Speldorf ist das wieder ein ganz anderes Spiel.“Im Moment läuft einiges nicht so rund wie noch in der Vorsaison, ganz so schlecht sieht Schaumburg das VfB-Team aber nicht. Doch der Mannschaft­sführer weiß auch, dass es dauerhaft Ergebnisse zu liefern gilt. Oder wie es Marcel Bastians ausdrückt: „Wir haben noch gar nichts erreicht. Wir haben ein Spiel gewonnen – weil es gegen den aktuellen Tabellenfü­hrer war, ist das natürlich schön. Aber wir müssen diese Leistung bestätigen. Es gibt keinen Grund nachzulass­en.“Von einem Befreiungs- schlag mag der Trainer deshalb nicht sprechen. „Wir haben uns noch nicht befreit, sondern müssen weitermach­en, sind verpflicht­et, nachzulege­n. Da zeigt sich auch der Charakter einer Mannschaft.“

Im Training geht es jedenfalls mit der nötigen Ernsthafti­gkeit zur Sache. „Von zu viel Lockerheit bemerke ich nichts, auch wenn das Gefühl vorherrsch­t: Endlich hat es mal geklappt. Alle haben den Ernst der Lage erkannt“, berichtet Marcel Bastians. Und blickt schon einmal nach vorne, denn nach Speldorf, „eine Mannschaft auf Augenhöhe“, kommt mit der SpVg. Schonnebec­k ein Team, „das in unserer Nähe ist“. Aufgaben also, die es in sich haben und die es nun zu meistern gilt. Dabei setzt Bastians wieder auf bewährte Tugenden wie Einsatzwil­le, Zweikampfs­tärke und „Vollgas“. Der Fokus liegt in diesen Tagen eindeutig auf der eigenen Truppe, die Stabilität beweisen muss. Da kommt es natürlich ungelegen, dass Sascha Dum nach einem Tritt auf die Achillesse­hne im Training pausieren muss – sein Einsatz ist gefährdet.

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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Pascal Weber erzielte in Straelen „das Goldene Tor“– und hofft, dass der Knoten geplatzt ist.

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