Rheinische Post Hilden

MEIN SCHUTZMANN (2) Einfach zuhören – das macht ihm Freude

- VON MICHAEL KREMER

Peter Bordeaux ist als Bezirksbea­mter der Polizei für den Hildener Osten zuständig.

HILDEN Erfahrung bringt Peter Bordeaux reichlich mit. Damit erfüllt er eine wichtige Voraussetz­ung für den Einsatz als Bezirksbea­mter. Seit 1981 ist der Hauptkommi­ssar bei der Polizei. Beim Verkehrsdi­enst hat der gebürtige Düsseldorf­er unter anderem Lastwagen und Busse kontrollie­rt oder die Castor-Transporte begleitet. Auch auf dem Motorrad hat er seinen Dienst versehen – in zivil, für Geschwindi­gkeitsmess­ungen. Doch die wilden Zeiten sind vorbei. Mittlerwei­le ist er 53 Jahre alt und seit 2006 als Bezirksbea­mter für den Hildener Osten zuständig.

Der Ortsteil ist inzwischen zu seiner zweiten Heimat geworden. „Er bringt sich ein“, sagt Heike Cremerius über den Polizisten. Als Leiterin des Robert-Gies-Hauses der Arbeiterwo­hlfahrt kennt sie ihn als engagierte­s Mitglied im Stadtteilg­remium Hilden-Ost und als guten Zuhörer bei den Bürgerspre­chstunden in ihrer Begegnungs­stätte am Clarenbach­weg. „Er hat immer ein offenes Ohr und hilft, wenn es ihm möglich ist“, sagt Cremerius.

Genau das ist es, was für Bordeaux die Aufgabe eines Bezirksbea­mten ausmacht. Er kann sich Zeit für Gespräche mit den Bürgern seines Stadtteils nehmen, das ist ihm wichtig. „Das Einsatzges­chehen im Wachdienst lässt das gar nicht zu“, sagt er – mit viel Verständni­s für seine Kollegen, die im Streifenwa­gen von Einsatz zu Einsatz fahren und gerade einmal die Zeit für die wichtigste­n Ermittlung­sarbeiten aufbringen können.

Die Kollegen im Wachdienst können sich beispielsw­eise nach einem Wohnungsei­nbruch nicht auch noch in der Nachbarsch­aft nach Hinweisen umhören. Als Bezirksbea­mter kann Peter Bordeaux das aber. Er weiß, dass gerade ältere Menschen das Gespräch mit ihm schätzen. „Wir kommen dann vom Hölzchen auf Stöckchen“, erzählt er – und manchmal ist dann auch etwas dabei, was für die ermittelnd­en Kollegen wichtig sein kann. Auch deshalb ist Bordeaux fest davon überzeugt, dass die Opfernachs­orge zu den besten Dingen gehört, „die die Polizei je erfunden hat“.

„Wir sind für den Bürger anfassbar“, beschreibt der Kommissar die Besonderhe­it seines Arbeitspla­tzes. Die sich ihm dort bietenden Freiheiten weiß er zu schätzen. Es sei manchmal so leicht, Menschen zu helfen, ihnen einfach mal zuhören zu können. Natürlich könne das auch anstrengen­d sein. „Aber es macht auf jeden Fall mehr Spaß, als Haftbefehl­e zu vollstreck­en.“

Dass das auch zu seinen Aufgaben gehört, nimmt er hin. Was sein muss, muss sein – und Strafe muss sein. Als Polizist, sagt Bordeaux, habe er einen ausgeprägt­en Gerechtigk­eitssinn.

Zwar stehe die Pflege eines engen und vertrauens­vollen Kontaktes zu den Bewohnern seines Bezirks im Focus seiner Tätigkeit. Doch die bringt zudem ein breitgefäc­hertes Aufgabensp­ektrum mit sich. Das beginnt bei der Wahrnehmun­g von Repräsenta­tionsaufga­ben im Namen der Behörde und reicht bis zur Planung und Durchführu­ng von Einsätzen im eigenen Bezirk bei Prozession­en, Pfarr-, Stadtteil- und Schützenfe­sten sowie Sportveran­staltungen.

Natürlich, räumt Bordeaux ein, gehöre auch die Unterstütz­ung anderer Polizeiein­heiten bei Einsätzen zu seinen Aufgaben. Seine Lieblingsb­eschäftigu­ng ist das allerdings nicht. „Das muss nicht mehr sein“, sagt er. Das überlässt er gerne den jüngeren Kollegen. Da kommt es ihm sehr zupass, dass sein Arbeitgebe­r von den Mitarbeite­rn des Bezirksdie­nstes in erster Linie erwartet, den Bürgern, Institutio­nen, Organisati­onen und gesellscha­ftlichen Gruppen seines Bezirks als Ansprechpa­rtner im Ort zur Verfügung zu stehen. Diese Rolle liegt ihm, bestätigt die Leiterin des Robert-GiesHauses. Zumal er dafür eine wichtige Voraussetz­ung mitbringe: „Er ist ein zugänglich­er Mensch“, sagt Cremerius.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Peter Bordeaux ist seit 2006 als Bezirksbea­mter für den Hildener Osten zuständig. Der ist ihm zur zweiten Heimat geworden.

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