Stadtgarten wird zum europäischen Zentrum für Jazz
Stadt und Land fördern die über die Kölner Stadtgrenzen hinaus bekannte Spielstätte ab 2018 mit 600.000 Euro im Jahr.
Köln Seit mehr als 30 Jahren gibt es den Stadtgarten an der Venloer Straße. Er ist die größte Jazz-Spielstätte in Nordrhein-Westfalen und hat auch bundesweit eine große Bekanntheit. 400 Veranstaltungen gibt es dort jedes Jahr. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Jazz und Improvisationsmusik. Neben dem großen Saal und einem Restaurant mit Biergarten verfügt der Stadtgarten auch noch über das Studio 672 im Keller des Hauses. Gerade am Samstag ging im Club auf drei Bühnen das Festival „Winterjazz“mit 19 Bands über die Bühne, das sich als Start ins Kölner Jazzjahr versteht und versucht, bei freiem Eintritt auch immer neues Publikum anzulocken.
Ab 2018 wird der Stadtgarten als Europäisches Zentrum für Jazz und aktuelle Musik von Stadt und Land mit jeweils 300.000 Euro im Jahr gefördert. Die Unterstützung soll helfen, dass die Spielstätte ihre führende Stellung behält und weiter ausbauen kann. Neben dem Programm fließt das Geld auch in Künstlerförderung, Kulturvermittlung und Musikforschung. „Wir werden auch künftig zur Finanzierung auf publikumswirksame Acts setzen, aber wir können bei den Konzerten auch deutlich mehr wagen und Musikern eine Plattform geben“, sagt Reiner Michalke als künstlerischer Leiter für das Programm im Stadtgarten. Ziel ist auch eine stärke Vernetzung mit anderen europäischen Spielorten und ein intensiverer Kontakt der heimischen Szene mit anderen nationalen und internationalen Künstlern.
„Der Stadtgarten steht beispielhaft für das, was das Musikland Nordrhein-Westfalen auszeichnet: Qualität, Offenheit und Experimentierfreude. Die Musiker aus unserem Land spielen im Jazz und in der zeitgenössisch improvisierten Musik schon heute eine bedeutende Rolle. Dieses Potenzial wollen wir als Land gemeinsam mit der Stadt Köln fördern“, erklärt Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf. Man wolle den Jazz im Westen der Republik fördern und akzentuieren.
Im Stadtgarten selbst hat sich auch schon einiges getan. So verfügt der große Saal jetzt über eine ausziehbare Tribüne mit nummerierten Plätzen. Die Bestuhlung wird nach 30 Jahren erstmals erneuert. Modernisiert werden soll außerdem künftig das Ticketsystem der Spielstätte.