Rheinische Post Hilden

Gewinnerin überzeugt mit Gruselgesc­hichte

- VON NATALIE URBIG

Marianne Fron siegt im Stadtentsc­heid des 58. Vorlesewet­tbewerbs in Hilden.

HILDEN Langsam dreht sich der schwarze Lederstuhl um. „Sein Kiefer klapperte bei jedem Wort“, liest Marianne Fron, macht eine kurze Pause und rückt ein Stück näher zum Mikrofon. Längst hat sie das Publikum in der Stadtbüche­rei in ihren Bann gezogen: Eltern, Lehrer und Geschwiste­r lauschen der Elfjährige­n gespannt, die aus ihrem Gruselbuch „Gänsehaut, du wirst an Monster glauben“liest. Mit je- dem Wort schwingt in ihrer Stimme die schaurige Atmosphäre mit. „Natürlich habe ich dich vermisst, fast so sehr wie meine Erkältung gestern“, sagt die Schülerin der Theresiens­chule mit einem Zähneknirs­chen – und bringt ihre Zuhörer trotz der Spannung zum Lachen.

Es ist der 58. Vorlesewet­tbewerb: Zum Stadtentsc­heid haben sich vier Sechstkläs­sler aus Hilden qualifizie­rt. Zunächst mit einem Wettbewerb in ihrem Jahrgang. Nun lesen die jeweils Besten der Schulen in der Stadtbüche­rei zwei Texte vor: Los geht es mit einem selbst gewählten Abschnitt aus ihren Lieblingsb­üchern.

Panagiota Lymperidou von der Marie-Colinet-Sekundarsc­hule macht mit ihrer Detektivge­schichte „Die drei Ausrufezei­chen, Duell der Topmodels“den Anfang. Leonie Herga vertritt das Helmholtz-Gymnasium mit dem Buch „Kicherhexe­n Club“, während sich Katharina Freund von der evangelisc­hen Gesamtschu­le Hilden für die Pferdegesc­hichte „Außerdem ist Frühling“entschiede­n hat. Nach der ersten Runde ging es für die kleinen Bücherwürm­er dann daran, einen Text zu lesen, den Stefanie Krüger von der Stadtbüche­rei zuvor ausgesucht hat. Passend zum 60. Geburtstag der „Kleinen Hexe“fiel die Wahl in diesem Jahr auf den Kinderbuch­klassiker von Otfried Preußler. Mit ihren Stimmen erwecken die vier Schülerinn­en die böse Oberhexe zum Leben. Schwierige Wörter wie: Walpurgisn­acht, Klaubholz oder Maronimann bringen die vier dabei nicht aus dem Konzept. Währenddes­sen macht sich die siebenköpf­ige Jury, bestehend aus Parteivert­retern, zwei Mitglieder­n des Jugendparl­aments sowie der Gewinnerin vom Vorjahr, Paulina Seifert, eifrig Notizen. Sie geben Punkte für Lesetechni­k, Interpreta­tion und Textauswah­l.

„Es war eine knappe Entscheidu­ng“, sagt Stefanie Krüger, doch nun steht die Gewinnerin fest: Marianne Fron hat mit ihrer Gruselgesc­hichte überzeugt. Am 20. Februar geht es für sie zum Regionalen­tscheid des Kreises Mettmann, der in diesem Jahr erstmals in Hilden ist.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Diese vier Vorleserin­nen standen im Finale um den Stadtsieg: Katharina und Marianne (vorn), dahinter Leonie und Panagiota.

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