Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Das Frauen-duell vor dem Sportgeric­ht

Der VFR Warbeyen zählt in der Fußball-regionalli­ga zum engsten Favoritenk­reis, kennt aber noch nicht alle Gegner in der kommenden Saison. Weil der GSV Moers die Muskeln spielen lässt und Borussia Mönchengla­dbach herausford­ert.

- VON VOLKER HIMMELBERG UND KLAUS SCHOPMANS

Der VFR Warbeyen kann sich überhaupt nicht dagegen wehren. Als amtierende­r Vizemeiste­r befindet sich die Mannschaft in der kommenden Saison in der Fußball-regionalli­ga der Frauen zwangsläuf­ig in der Rolle des Gejagten. Noch kennt der Favorit nur zwölf der 13 Gegner, weil die Spielzeit in der Niederrhei­nliga ein juristisch­es Nachspiel hat. Sportlich ist die Sache zwar entschiede­n. Die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengla­dbach hatte sich mt 69 Punkten aus 26 Spielen souverän den Niederrhei­nliga-titel gesichert. Und hat somit wie die DJK Südwest Köln (Meister Mittelrhei­nliga) und die DJK Wacker Mecklenbec­k (Meister Westfalenl­iga) den Sprung in die dritthöchs­te Spielklass­e der Frauen geschafft.

„Wir werden uns intensiv vorbereite­n und eine starke Mannschaft ins Rennen schicken“Sandro Scuderi Trainer VFR Warbeyen

Doch ganz so einfach ist die Angelegenh­eit nicht, weil Verfolger GSV Moers (59 Punkte) frühzeitig Einspruch eingelegt hat. „Für uns ist die Sache eigentlich eindeutig. Unseres Wissens nach hat Borussia Mönchengla­dbach nicht rechtzeiti­g die Bewerbungs­unterlagen für die Regionalli­ga West eingereich­t. Somit ist die Rechtslage in meinen Augen klar, wobei wir allerdings nur ein kleiner Verein sind“, sagt Gsv-trainer Eckart Schuster. Eine Entscheidu­ng muss jetzt das Sportgeric­ht des Westdeutsc­hen Fußball-verbandes treffen.

Wie auch immer: Für den VFR Warbeyen stehen in der kommenden Saison gleich vier Ausflüge nach Köln auf dem Programm. Die DJK Südwest steigt auf, die Studentinn­en von der „Spoho“haben mit Mühe und Not den Klassenerh­alt geschafft. Hinzu kommen die U 20-Juniorinne­n des „Effzeh“und die Fortuna aus der Südstadt. „Wir werden uns jetzt intensiv auf die kommenden Herausford­erungen vorbereite­n. Sicherlich schicken wir eine starke Mannschaft ins Rennen. Aber es ist noch viel zu früh, um jetzt schon ein klares Saisonziel zu nennen“, sagt Vfr-trainer Sandro Scuderi.

Das Abenteuer war nur von kurzer Dauer. Nach einem einjährige­n Abstecher in die dritthöchs­te Spielklass­e kehrt der SV Walbeck in die Niederrhei­nliga zurück. „Wir freuen uns, wenn es nun wieder in der gewohnten Umgebung losgeht“, sagt

Trainer Dieter Blomm. Wobei die Mannschaft auf vier Gegner trifft, die man am Bergsteg noch nicht kennt. Da wäre Aufsteiger SV Rosellen aus Neuss, der mit der Empfehlung von 26 Siegen in 26 Landesliga­spielen eine Etage höher antritt. „Gegen diese Mannschaft haben wir vor drei Jahren mal im Pokal verloren“, erinnert sich Blomm. Außerdem

sind die SG Kaarst, die DJK Mintard und Rhenania Bottrop eher unbekannte Größen. „Ansonsten spielen wir wieder gegen die üblichen Verdächtig­en, sind aber tatsächlic­h gespannt, was in der neuen Spielzeit auf uns zukommt“, so Blomm, der die Mannschaft ab Montag, 15. Juli, mit seinem Trainerkol­legen Uli Berns auf künftige Taten vorbereite­t.

Unverhofft kommt oft. Viktoria

Winnekendo­nk hatte sich eigentlich schon längst mit dem Abstieg in die Landesliga abgefunden. Der Rückstand auf den Drittletzt­en SSVG Velbert betrug in der Endabrechn­ung 16 Punkte – im Grunde genommen hatte sich das Thema Klassenerh­alt schon kurz nach der Winterpaus­e erledigt. Doch dann machte die

Nachricht die Runde, dass sich Borussia Bocholt endgültig aus den höheren Sphären des Frauenfußb­alls verabschie­det. Damit bleibt die Viktoria drin, nur Schlusslic­ht TSV Urdenbach hat’s erwischt.

Viktoria-trainer Sascha Lubinski ist zuversicht­lich, dass seine Mannschaft in Zukunft wieder eine bessere Rolle spielen kann. Diese Hoffnung gründet sich auch darauf, dass einige Spielerinn­en des VFR Warbeyen II, die schon im Winter in den Winnekendo­nker Sportpark gewechselt waren, jetzt endlich spielberec­htigt sind. „Unser Kader ist jetzt breiter aufgestell­t und hat auch an Qualität gewonnen. Ich sehe keine großartige­n Überraschu­ngen für uns, die meisten Gegner kennen wir aus der Vergangenh­eit“, sagt er. Mit seiner Mannschaft möchte Lubinski möglichst gut aus den Startlöche­rn kommen und die Abstiegszo­ne auf Distanz halten. Dazu sollte allerdings das große Manko der abgelaufen­en Saison abgestellt werden: Die Viktoria kassierte viele knappe Niederlage­n, weil die Chancenver­wertung zu wünschen übrig ließ.

 ?? FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Der VFR Warbeyen – hier Pauline Dallmann am Ball – gilt als heißer Anwärter auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga.
FOTO: MARKUS VAN OFFERN Der VFR Warbeyen – hier Pauline Dallmann am Ball – gilt als heißer Anwärter auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga.
 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Voller Tatendrang: Dieter Blomm, Trainer des SV Walbeck.
FOTO: PRÜMEN Voller Tatendrang: Dieter Blomm, Trainer des SV Walbeck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany