Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Eltern für Testpflicht, Schüler skeptisch
Ein entsprechender Vorstoß kam von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
DÜSSELDORF (maxi) Nach der Ankündigung von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, eine Testpflicht an Schulen einzuführen, erntet der CDU-Politiker Zustimmung. Franz-Josef Kahlen, Vorstandsmitglied der Landeselternschaft der Gymnasien, sagte: „Wir unterstützen eine Testpflicht der Schüler und Lehrer. Zum Schutze der Allgemeinheit gilt es ja auch als Körperverletzung, wenn man jemanden anhustet. Dementsprechend muss auch in den Schulen gelten, dass die Schüler für die Teilnahme am Unterricht einen negativen Test vorlegen müssen.“
Nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands müssten sich die Schüler daheim testen. „Natürlich können Sie das nicht zu Hause kontrollieren“, sagte dessen Präsident
Andreas Bartsch. „Da arbeitet man mit einem hohen Vertrauensschutz. Das geht aber meines Erachtens auch nicht anders.“Nicht jede Schule habe die Infrastruktur, um Testungen auf dem Gelände zu machen. „Man sollte zudem überlegen, dass der Bund auch die Kosten übernimmt, wenn mobile Test-Teams an den Schulen zum Einsatz kommen. Es ist völlig unverständlich, dass die Schulen da auf den Kosten sitzen bleiben“, sagte Bartsch.
Kritik kam von den Schülern. „Eine Testpflicht kann man diskutieren, aber am Ende geht sie am eigentlichen Problem vorbei“, sagte Johanna Börgermann von der Landesschülervertretung. Es gehe nicht darum, dass Schüler „keinen Bock“darauf hätten, sich einer unangenehmen Prozedur zu unterziehen: „Vielmehr steht dahinter, dass es in manchen Fällen Druck auf sie gibt. Beispielsweise wenn Eltern sagen: ,Wir können es uns nicht leisten, dass wir allesamt in Quarantäne gehen müssen.’“Schüler müssten zudem in der Schule lernen, wie der Umgang mit Corona ebendort funktioniere. Es komme vor, dass Schüler sich schämten, wenn sie vor versammelter Klasse positiv auf Corona getestet würden.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) warnte mit Blick auf die Schulpflicht vor großen juristischen Hürden. Heute will sich Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zu den Fragen zum Unterrichtsbetrieb und zum Testgeschehen nach den Osterferien äußern.