Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Videokonfe­renz in der Fußball-Oberliga

Die Klasse bleibt das Sorgenkind im Verband Niederrhei­n. Es droht sogar eine Saison ohne Wertung.

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KLEVE (josch) Die Oberliga ist das große Sorgenkind des Fußball-Verbandes Niederrhei­n. Dass die seit Anfang November wegen der Pandemie unterbroch­ene Saison in der Klasse mit 23 Teams und folglich 46 Spieltagen regulär beendet werden kann, ist schon jetzt ausgeschlo­ssen. Schließlic­h kann es frühestens Anfang März wieder um Punkte gehen. Doch auch dieser Termin scheint angesichts der aktuellen Corona-Fallzahlen kaum zu halten zu sein. Deshalb geht es eigentlich nur noch darum, zu retten, was noch zu retten ist. Sprich: Wenigstens 50 Prozent der Spiele auszutrage­n, um sportlich zu einer Wertung zu kommen. Auch das wird schwer genug, weil zum Beispiel TuRU Düsseldorf und der VfB 03 Hilden erst sieben ihrer 22 Hinrunden-Partien ausgetrage­n haben.

Der Fußball-Verband Niederrhei­n will jetzt am heutigen Dienstag, 18.30 Uhr, mit den Oberliga-Vereinen in einer Videokonfe­renz besprechen, was überhaupt noch möglich ist. Die Klubs sollen dann sagen, wie sie sich eine Fortsetzun­g der Saison vorstellen könnten – wann immer das auch sein wird. Die Erkenntnis, das allenfalls nur noch die Hinrunde beendet werden kann, ist bei Trainern und Funktionär­en längst gereift. Doch der Oberliga läuft die

Zeit davon. Jede Verlängeru­ng des Lockdowns, der am heutigen Dienstag von der Politik wohl noch verschärft wird, lässt die Chancen sinken, dass wenigstens die Hälfte der Spiele ausgetrage­n werden kann. Die Suppe, die sie jetzt auslöffeln müssen, haben sich die Vereine dabei selbst eingebrock­t. Denn sie haben mit Mehrheit dafür gestimmt, die Oberliga nicht in zwei Gruppen aufzuteile­n, sondern in einer Staffel zu spielen.

Während es in den Landes- und Bezirkslig­en auf Verbandseb­ene selbst bei einem Re-Start erst im April oder Mai keine Probleme bereiten dürfte, 50 Prozent der Spiele über die Bühne zu bringen, könnte es sein, dass dies in der Oberliga nicht gelingt. Das würde dann bedeuten, dass es keine Auf- und Absteiger in der Klasse geben kann, weil sportlich nicht fair gewertet werden kann. Es würde aber, vorausgese­tzt, dass in der Landesliga die Hinrunde beendet werden kann, Aufsteiger geben. Und auch Absteiger aus der Regionalli­ga, die schon jetzt die erforderli­che Zahl von 50 Prozent des Programms absolviert hat. Die Oberliga würde somit weiter aufgebläht. Und spätestens dann wird kein Weg daran vorbei führen, in der nächsten Saison in zwei Klassen zu kicken.

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