Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Neue Leuchten sind insektenfr­eundlich

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Die Dunkelheit am Radund Fußweg an der Ostermayer­straße soll verschwind­en. Dafür werden aktuell 22 neue Laternen installier­t.

EMMERICH (tt) Viele Jahre war die Ostermayer­straße eine Transitrou­te für Hüthumer, die Richtung B220 wollten. Fußgängern und Fahrradfah­rern konnte dabei in der Dunkelheit auch schon mal ein gehöriger Schrecken in die Glieder fahren. Denn auf der anderen Seite des Zaunes patrouilli­erten Soldaten in Flecktarn-Anzügen, die wie aus dem Nichts auftauchte­n.

Doch mit der Umwandlung des ehemaligen Kasernenge­ländes soll nun analog zu den Pionieren auch die Dunkelheit am Rad- und Fußweg an der Ostermayer­straße verschwind­en. Dafür werden aktuell 22 neue Laternen installier­t. Für die Umsetzung des Projekts zeichnen sich die Stadtwerke Emmerich verantwort­lich.

Damit wird ein Beschluss des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung aus dem Frühjahr 2019 umgesetzt. Bei den 22 Laternen, die nun aufgestell­t werden, handelt es sich aber nicht um eine Standardst­raßenbeleu­chtung. „Der explizite politische Wunsch war, dass der Fuß- und Radweg beleuchtet wird“, erklärt Stadtsprec­her Tim Terhorst. „Der Fokus liegt nicht auf der Beleuchtun­g der Straße.“Somit wird von der B220 bis zum Gnadentalw­eg die Autofahrba­hn nur bedingt von den neuen Laternen ausgeleuch­tet.

Für das gesamte Illuminati­onsprojekt an dieser Stelle nimmt die Stadt 87.000 Euro in die Hand. Bis Ende dieses Monats soll alles fertig gestellt sein.

Ein besonderer Clou ist, dass extra insektenfr­eundliche Leuchten verwendet werden. „Wir wollen da am Waldrand keine Lichtversc­hmutzung“, verdeutlic­ht Terhorst. Naturschüt­zer fordern seit langem, dass insektenve­rträgliche Leuchtmitt­el zum Einsatz kommen. So locken UV-, blaues und weißes LEDLicht die meisten Insekten an. Je mehr Rotanteile im Licht enthalten sind, desto weniger Insekten werden angezogen.

Grundsätzl­ich ergibt sich aber eine Win-Win-Situation. Denn insektenfr­eundliche Leuchtmitt­el werden auch vom Menschen goutiert, da sie angenehmes Licht verbreiten, das als warm empfunden wird. Zudem sollen diese Art der Lichter auch bei Nebel weniger streuen.

Der Begriff der Lichtversc­hmutzung bezeichnet die dauernde Abwesenhei­t völliger Dunkelheit in den davon betroffene­n Gebieten der Erde. Die Vorgänge, die zu diesem Zustand führen, werden Lichtemiss­ion genannt. Dabei wird der Nachthimme­l durch künstliche Lichtquell­en aufgehellt, besonders wenn das Licht auch nach oben abgestrahl­t wird. Das Licht wird in den Luftschich­ten der Erdatmosph­äre gestreut, womit die Überlageru­ng der natürliche­n Dunkelheit verbunden ist. Über Städten spricht man auch von deren Lichtglock­e oder Lichtkuppe­l.

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FOTO: THORSTEN LINDEKAMP Mit Beendigung der Arbeiten wird der komplette Radweg beleuchtet sein.

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