Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Richtung Holland ist die A 57 noch dicht
Die Sanierung der Anschlussstelle in Sonsbeck/Winnekendonk ist abgeschlossen. Doch bis alles wieder frei ist, dauert es noch knapp drei Wochen, weil noch an den Mittelstreifen gearbeitet wird. Die Pendler werden ungeduldig.
SONSBECK/WINNEKENDONK Autofahrer, die die Strecke regelmäßig nutzen, können ein Klagelied davon singen. Seit drei Jahren laufen die Arbeiten zur Sanierung des 11,5 Kilometer langen Autobahnabschnitts der A 57 zwischen Alpen und Sonsbeck. Das Ende ist in Sicht. Aber noch nicht ganz.
Die Ungeduld vor allem von Pendlern, die teils weite Umwege fahren müssen, wächst mit jedem Tag. Sie schauen ganz genau hin. Und staunen. Denn sie sehen nicht viel. Die Ertüchtigung der Auffahrt Sonsbeck/Winnekendonk ist zwar schon seit dem Jahreswechsel abschlossen. Aber Richtung Niederlande kann der Autofahrer immer noch nicht auffahren und wird von Barken gestoppt. Die Auffahrt ist auch für Kevelaer wichtig, was auch daran zu sehen ist, dass die Umgehungsstraße OW 1 zur Anschlussstelle Sonsbeck/Winnekendonk führen soll.
Es wird vermutlich noch rund drei Wochen dauern, bis Auffahrt wieder frei ist, sagte auf Anfrage der Redaktion Norbert Cleve vom bundeseigenen Betrieb Die Autobahn GmbH. Der hat mit Beginn des Jahres die Zuständigkeit für Bundesfernstraßen vom Landesbetrieb Straßen NRW übernommen. Grund für die anhaltende Sperrung der Zufahrt in Richtung Norden seien die noch nicht vollständig abgeschlossenen Arbeiten zur Ertüchtigung des Mittelstreifens auf Höhe der Anschlussstelle. Der Mittelstreifen musste während der Sanierung der Anschlussstellen aufgemacht werden, um in den Bauphasen den Verkehr darüber mit sicherem Abstand an der Baustelle vorbeiführen zu können. „Dadurch ist auch der Streifen arg in Mitleidenschaft gezogen worden und muss nun ebenfalls nachhaltig ausgebessert und auf den Standard der Fahrbahn gebracht werden“, erläuterte Norbert Cleve. Das schlechte Wetter, die Feiertage über den Jahreswechsel und nicht zuletzt die Pandemie hätten dazu geführt, dass alles etwas länger dauere als geplant.
Auch die Mittelleitplanke wird erneuert. Die ist technisch anspruchsvoller als die alte Anlage und gilt als „durchbruchssicher“. Die gleichen Arbeiten stehen dann auch noch in Höhe der schon länger runderneuerten Anschlussstelle Alpen an. Da geht es direkt im Anschluss weiter. Allerdings müsse hier nichts abgesperrt werden. Wenn hier dann nach geplanten weiteren drei Wochen die provisorische Betonmauer zwischen beiden Fahrtrichtungen abgebaut ist, geht das großangelegte Projekt, den Autobahn-Abschnitt nach rund 40 Jahren belastbar zu machen für die Zukunft, über die Ziellinie.
Die Vorarbeiten wie die Ertüchtigung der Seitenstreifen haben noch in 2017 begonnen. Im Jahr drauf ging es mit der eigentlichen Fahrbahnsanierung los – von Grund auf. Dabei wurden auch die Entwässerung, Leitplanken und Wildschutzzäune erneuert, schadhafte Brücken saniert, 500 Meter Lärmschutz hergestellt, Versorgungsleitungen verlegt und schließlich die Anschlussstellen
modernisiert. Die Abfahrt in Alpen auf die B 58 hatte sogar eine weitere Linksabbiegespur erhalten, damit der Verkehr vor allem in den Stoßzeiten besser abfließen kann.
Das Ganze habe am Ende wohl ein knappes halbes Jahr länger gedauert als anfänglich mal geplant, so Norbert Cleve. Aber bei der Größenordnung der Maßnahme sei das sicher vertretbar. Und die Umleitungsstrecken seien nicht ganz so zeitraubend wie andernorts an Baustellen auf den Autobahnen.
Trotzdem hat der Sprecher der Autobahn GmbH Verständnis für Ärger und Ungeduld von ausgebremsten Pendlern. „Über Umwege freut sich wohl niemand“, sagt er. Ein Trost: Die Zeiten für länger anhaltende Beschwernisse auf diesem Abschnitt der B 57 gehören absehbar der Vergangenheit an.