Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Fokus auf lokale Angebote

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Für Gastronomi­e und Handel ist die Verlängeru­ng des Lockdowns ein herber Schlag. Die Verbrauche­r in Emmerich und Rees versuchen allerdings, die Angebote vor Ort zu nutzen und „ihre“Händler zu unterstütz­en.

EMMERICH/REES (mavi) Es ist vielleicht die positivste Entwicklun­g in Zeiten der Corona-Pandemie: „Die Emmericher gucken mehr, was es lokal gibt“, berichtet Wirtschaft­sförderin Sara Kreipe. Selbst bei dem „harten Lockdown“finden die Bürger den Weg zu ihrem Händler, zu ihrem Gastronom.

Mit Beginn des verschärft­en Lockdowns gingen bei der Wirtschaft­sförderung verstärkt Nachfragen zu Überbrücku­ngshilfen ein. „Da fallen auch einige durchs Raster. Zum Beispiel jene, die sich nach Ende 2019 gegründet haben“, erklärt Kreipe. Wer etwa im November 2019 keine Umsätze gemacht hat, konnte die Gastro-Förderung für November nicht bekommen.

Manche Unternehme­r fragten, wie ihr Unternehme­n einzuordne­n sei. „Zum Beispiel ein Küchenstud­io. Fällt es unter Dienstleis­tung oder Verkauf?“, waren die Fragen die Sara Kreipe gestellt wurden. Die Wirtschaft­sförderung hat in diesen Einzelfäll­en gerne für Klärung gesorgt und dann im nächsten Schritt aufzeigen können, was der Unternehme­r darf und was nicht.

„Viele fragten auch, ob sie einen Abhol- und Lieferserv­ice einrichten dürfen“, so Kreipe. Und tatsächlic­h hätten natürlich sehr viele Gastronome, aber auch viele Händler dies eingericht­et: „Das hat sich im Einzelhand­el etabliert“, meint Kreipe, die auch Vorsitzend­e der Emmericher Werbegemei­nschaft (EWG) ist. Die sozialen Medien würden stark genutzt, um auf sich aufmerksam zu machen. Auch die Seite Homeshoppi­ng Emmerich.

Gerade vor den Feiertagen lockten viele mit speziellen Angeboten. „Da wurden tolle Menüs zu guten Preisen angeboten. Das wurde gut angenommen“, berichtet Kreipe aus der Gastronomi­e. Hier sei generell zu beobachten, dass viele Betreiber in das nötige Equipment investiert hätten, um gut und zuverlässi­g ausliefern zu können. Etwa in Warmhalte-Technik.

Viele hätten die Tage um Weihnachte­n und Silvester auch für Betriebsfe­rien genutzt. Jetzt gerade laufen die Geschäfte wieder an: „Sie stecken den Kopf nicht in den Sand.“

Natürlich zeigten viele Unternehme­r

Verständni­s für die Corona-Maßnahmen. Und man stellt auf einen verlängert­en Lockdown bis Ende Januar ein. Nichtsdest­otrotz sei es für viele höchste Zeit, wieder richtig öffnen zu können. „Da hängen Existenzen dran. Es ist für manche hart“, sagt Kreipe und erinnert etwa an Fitnessstu­dios, die schon lange komplett geschlosse­n haben.

Ähnliche Erfahrunge­n gibt es auch in Rees. Die dortige Wirtschaft­sförderung berichtet: „Die Firmen erkundigen sich bei uns über Soforthilf­eprogramme, Kurzarbeit­ergeld, Überbrücku­ngshilfen. Wir informiere­n und verweisen auf die entspreche­nden Programme und auf die Steuerbera­ter, die in der Regel die Antragsber­echtigung haben.“

Ferner wird erklärt, dass es offenbar den Handwerksb­etrieben in Rees gut gehe, so zumindest ließen sich die Rückmeldun­gen auswerten: „Allgemein lässt sich sagen, dass alle Branchen rund um Haus und Heim gut laufen.“

Aber klar ist auch: „Für die Gastronomi­e und für den Handel ist die Verlängeru­ng des Lockdowns ein herber Schlag“, so die Reeser Wirtschaft­sförderung.

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FOTO: DPA Seit dem harten Lockdown müssen die meisten Geschäfte geschlosse­n bleiben.

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